Stuttgart führt bei RB Leipzig nach 45 Minuten - und wird dann völlig zerlegt!
Leipzig - Zwei Halbzeiten, wie sie nicht unterschiedlicher hätten sein können! RB Leipzig findet in den ersten 45 Minuten gegen den VfB Stuttgart kein Mittel und liegt zurück. Am Ende gewinnen die Rasenballer nach einer furiosen Hälfte aber mit 5:1 (0:1).
Und das, obwohl besonders Schiedsrichter Frank Willenborg den Sachsen das Leben schwer gemacht hatte und zwei Elfmeter nicht gab. Dank eines Patzers von Stuttgarts Alexander Nübel kamen die Hausherren aber wieder zurück ins Spiel.
Aber der Reihe nach: Die Roten Bullen starteten mit gewohnt hohem Tempo und hatten sich augenscheinlich etwas vorgenommen.
Bis auf eine Schusschance der Gäste in der 7. Minute, die Janis Blaswich parierte, blieb es zunächst aber ein ruhiger Abend für beide Torhüter.
Spätestens Mitte der ersten Hälfte wurde klar: Die Schützlinge von Sebastian Hoeneß machten das richtig gut, hielten die Rasenballer teils weit vom eigenen Kasten fern und versuchten nach vorn auch immer wieder selbst Nadelstiche zu setzen.
Da musste mehr von den Roten Bullen kommen, wenn sie ihr erstes Heimspiel gewinnen wollten. In der besten Phase der Leipziger kamen aber plötzlich die Schwaben zum Erfolg. Ein brutaler Fehlpass von David Raum landete am Ende bei Serhou Guirassy, der noch einen Abwehrspieler austanzte und überlegt links unten zum 1:0 netzte - Blaswich war noch dran (35.).
Vor dem Pausenpfiff wurde es noch einmal wild. Guirassy stolperte Willi Orban im Strafraum um. Statt Elfmeter wurde aber auf Stürmerfoul gewertet, weil Yussuf Poulsen vorher zum Mini-Schubser ansetzte (45.+5).
RB Leipzig dreht das Spiel, VfB Stuttgart schwimmt!
Gleich nach Wiederanpfiff der nächste Aufreger! Waldemar Anton erwischte Orban bei einem Klärungsversuch klar mit dem Fuß am Kopf. Schiedsrichter Willenborg, der offenbar nicht nach Leipzig gekommen war, um neue Freunde zu finden, gab aber erneut keinen Elfer (48.).
Direkt im Anschluss wurde es aber laut in der Red Bull Arena, denn die Sachsen erkämpften sich den Ausgleich. Dan-Axel Zagadou spielte einen Pass zu Nübel zurück, doch der Keeper reagierte zu spät mit seinem Befreiungsschlag, sodass Benjamin Henrichs noch dazwischenspringen und den Ball ins Tor abfälschen konnte (51.).
Nur zwei Minuten später lag die Kugel erneut im Netz, doch Opendas Treffer wurde zu Recht wegen Abseits zurückgenommen - jetzt war Feuer drin!
RB war jetzt kaum zu bremsen, drängte auf das 2:1 und erzielte es auch - und wie! Xavi tankte sich blitzschnell durch die Mitte und gab am Strafraum zu Dani Olmo ab. Der Zauber-Spanier drehte sich einmal im Kreis und schoss aus der Drehung rechts unten ein (63.).
"Leipzig on fire", wie es aktuell oft im Stadion gesungen wird, stimmte jetzt zu 100 Prozent. Der VfB wurde nun komplett überrollt, fing sich nach einer Flanke von Raum und dem anschließenden Kopfball von Openda auch das 3:1 ein (66.).
RB Leipzig zerlegt Stuttgart in alle Einzelteile
Keine Ahnung, was Marco Rose seinen Jungs in der Halbzeit gesagt hatte, aber es wirkte. Die Rasenballer machten auch noch das Vierte. Nach einer Ecke fasste Kevin Kampl sich ein Herz und schloss außerhalb des Strafraums ab. Der abgefälschte Schuss landete unhaltbar im Netz (74.).
Den Schlusspunkt setzte aber eine bärenstarker Xavi, der nur zwei Minuten später zunächst an Nübel scheiterte, sich aber den Abpraller schnappte, noch einen Verteidiger aussteigen ließ und flach zum 5:1-Endstand vollendete.
Statistik zum Spiel RB Leipzig gegen VfB Stuttgart
RB Leipzig - VfB Stuttgart 5:1 (0:1)
RB Leipzig: Blaswich - Henrichs, Simakan (85. Klostermann), Orban, Raum - Kampl, Schlager - Simons (79. Werner), Olmo (85. Baumgartner) - Openda (79. Forsberg), Y. Poulsen (79. Sesko)
VfB Stuttgart: Nübel - Stenzel (70. Massimo), Anton, Zagadou, H. Ito - Egloff (70. Haraguchi), Karazor - Katompa Mvumpa (58. Sosa), Jeong (90.+1 Leweling), Führich (90.+1 Mittelstädt) - Guirassy
Schiedsrichter: Frank Willenborg (Osnabrück) -
Zuschauer: 46.084
Tore: 0:1 Guirassy (35.), 1:1 Henrichs (52.), 2:1 Olmo (63.), 3:1 Openda (66.), 4:1 Kampl (74.), 5:1 Simons (76.)
Gelbe Karten: Schlager (1) / Egloff (1)
Titelfoto: PICTURE POINT / S. Sonntag