"Stürmische Zeiten": Wer hat wirklich Schuld an RB Leipzigs Misere?

Leipzig - Die Länderspielpause sollte den Akteuren von RB Leipzig eigentlich helfen, wieder Kraft zu tanken, um die letzten blutleeren Auftritte vergessen zu machen. Nach dem 3:4 am Samstag bei der TSG Hoffenheim ist die Situation nun aber noch deutlich schlimmer geworden.

Ratlose Gesichter nach der RB-Leipzig-Pleite gegen die TSG Hoffenheim.
Ratlose Gesichter nach der RB-Leipzig-Pleite gegen die TSG Hoffenheim.  © Picture Point / Roger Petzsche

Trotz dreimaliger Führung waren die Sachsen nicht in der Lage, die Partie nach Hause zu bringen. Die bisher so stabile Defensive, die sich in der Liga vor dem Spiel nur fünf Gegentore einfing, war vier Mal machtlos.

Es scheint, als ob jetzt auch der bis dahin einzige funktionierende Baustein zusammenbricht.

"Wir kommen als einzelne nicht an das Toplevel, das wir spielen können, dann kannst du als Team auch nicht auf das Toplevel kommen", analysierte Christoph Baumgartner (25), der selbst vor dem vierten Gegentor richtig schlecht aussah, die Lage. Sky-Experte Didi Hamann (51) sprach sogar vor einer "Arbeitsverweigerung" des Österreichers.

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Schuld sind also die Spieler, die ihr Können nicht auf den Platz bringen? Vermutlich zu einfach gedacht. Ein Antonio Nusa (19) brillierte beispielsweise, schoss ein Tor selbst und bereitete zwei weitere bärenstark vor.

Kapitän Willi Orban (32) nahm trotzdem das ganze Team in die Pflicht, sagte: "Das war kein gutes Spiel von uns. Uns hat Zugriff gefehlt und wir sind nicht in die Duelle gekommen. Und wir hatten keine Kontrolle, haben viele falsche Entscheidungen getroffen."

Ist Red-Bull-Boss Oliver Mintzlaff Schuld?

Oliver Mintzlaff (49) kritisierte RB Leipzig öffentlich in einer Phase, wo es eigentlich ruhiges Fahrwasser gab.
Oliver Mintzlaff (49) kritisierte RB Leipzig öffentlich in einer Phase, wo es eigentlich ruhiges Fahrwasser gab.  © Picture Point / Roger Petzsche

Trainer Marco Rose (48), dessen Stuhl angeblich nicht wackelt, lud unterdessen die Schuld auf sich. Demütig seine Worte bei Sky: "Es fehlt Einsatz und Feuer, den Schuh muss ich mir anziehen, wenn ich es nicht schaffe, dass die Mannschaft das auf den Platz bringt. Das macht natürlich was mit einem Champions-League-Verein, das ist klar. Dementsprechend werden wir jetzt stürmische Zeiten in Leipzig haben."

Stürmische Zeiten, die Red-Bull-Boss Oliver Mintzlaff (49) entfacht hat? Sieht zumindest Hamann so.

Der ehemalige Chef der Leipziger hatte in einer eigentlich stabilen Phase des Klubs heftige Kritik geäußert.

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Hamann: "Diese Aussagen haben Brisanz in eine Situation gebracht, die gar keine Brisanz hatte." Seit der Kritik ging es stetig bergab. Inzwischen ist auch der zweite Platz in der Bundesliga futsch. "Sie hatten einen der besten Saisonstarts und dann kam Unruhe rein. Jetzt kam das eine zum anderen", so Hamann.

Egal was es letztendlich ist, RB sollte sich schleunigst etwas einfallen lassen, wenn nicht alle Saisonziele dahin gehen sollen. Am Dienstag ist die Mannschaft in der Champions League bei Inter Mailand gefragt. Eine weitere Niederlage und aus dem Sturm wird vielleicht sogar ein Orkan.

Titelfoto: Picture Point / Roger Petzsche

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