Sky-Moderator lässt Leipzig-Thema sausen: "Da lassen wir RB jetzt mal weg"
Leipzig - Beim 0:4 in Frankfurt hat RB Leipzig nicht nur komplett die Fassung, sondern auch Champions-League-Platz vier verloren. Das Thema wurde in einer Talkshow sogar gänzlich abgeschmettert.

Allerdings lag das nur an der Aktualität. Weil der FC Liverpool mitten im RB-Themenblock durch ein 5:1 gegen Tottenham seine 20. englische Meisterschaft feierte, wurden bei "Sky90" Bewegtbilder der Feierlichkeiten eingespielt.
Und Moderator Patrick Wasserziehr (59), der eigentlich ein paar Zitate von Friedhelm Funkel (71) einholen wollte, musste schnell umswitchen: "Da lassen wir RB jetzt mal weg, die Bilder sind einfach sehr schön."
Weniger erfolgreich war das, was die Leipziger im Samstagabend-Match zeigten. Auch im zehnten Anlauf konnten die Mannen von Interimstrainer Zsolt Löw (45) nicht im Deutsche Bank Park gewinnen, wurden vom direkten Kontrahenten um die Königsklasse sogar regelrecht vorgeführt, der der Quali dadurch einen gehörigen Schritt näher gekommen ist.
Schon während der Sky-Übertragung wetterte Co-Kommentator Lothar Matthäus (64) gegen die "charakterlose" RB-Elf. Und legte am Sonntag nach.
Lothar Matthäus bei Sky90 über RB Leipzig: "Nicht erwarten, dass man Deutscher Meister wird!"

"Es gibt viele Spieler, die Geschichte bei RB Leipzig geschrieben haben - aber die helfen dir zurzeit sportlich nicht weiter", so der Rekord-Nationalspieler.
Man habe immer wieder mit den Vereinslegenden verlängert. Matthäus aber findet: "Wenn es irgendwann mal vorbei ist, so wie jetzt bei Thomas Müller, musst du einen Punkt machen. Dankbarkeit gibt's woanders, aber ganz sicher nicht im Fußball. Da geht's knallhart um die Leistung, um die Zukunft, ums Vertrauen - da hat Leipzig Fehler gemacht."
Mit Peter Gulacsi (34), Willi Orban (32), Kevin Kampl (34), Lukas Klostermann (28) und Yussuf Poulsen (30) benennt er auch gleich fünf dieser langjährigen Spieler, die Leipzig nicht erst seit dem Bundesliga-Aufstieg 2016 prägen.
"Aber wer ist Stammspieler von diesen fünf? Orban, okay. Gulacsi hält mal gut, mal schlecht, da haben sie aber vorgesorgt für die Zukunft", spricht Matthäus seinen Vertreter Maarten Vandevoordt (23) an. Das Red-Bull-Imperium könne zudem "nicht erwarten, dass man Deutscher Meister wird oder jedes Jahr Champions League spielt", wenn man Jahr für Jahr Unterschiedsspieler für viel Geld verkaufe.
Drei Spieltage vor Saisonende liegen die Sachsen mit 49 Punkten zwei hinter dem SC Freiburg. Von hinten drücken Dortmund (48), Mainz (47) und Bremen (46). Und könnten noch dafür sorgen, dass RB gänzlich von den europäischen Rängen verschwindet.
Titelfoto: Picture Point/Roger Petzsche