Sieges-Kniff gegen Bochum: Gelingt RB Leipzig so auch das Madrid-Wunder?
Bochum - Das war ein ganz wichtiger Sieg! RB Leipzig hat sich am Samstagnachmittag drei Punkte beim VfL Bochum gesichert. Das 4:1 war gleich aus mehrerlei Hinsicht wichtig für die Sachsen, die am kommenden Mittwoch in der Champions League bei Real Madrid (21 Uhr/DAZN) ranmüssen.
Die vermutlich wichtigste Erkenntnis: Die Rasenballer können auch auswärts wieder Erfolge einfahren. Der letzte Sieg in der Fremde ist schon eine Weile her. Anfang Dezember gewann das Team von Trainer Marco Rose (47) mit 3:2 bei Borussia Dortmund.
Das macht Mut für den Flug nach Spanien. "Das gibt uns brutal Kraft für Mittwoch. Ich bin stolz, dass wir trotz Rückstand den Ausgleich erarbeitet und die zweite Halbzeit klar dominiert haben. Da fliegt man ein bisschen befreiter nach Madrid", so Verteidiger David Raum (25) nach dem Abpfiff am Samstag.
Ein Schlüssel für den Dreier: Roses Startelf-Kniff. Der Coach hatte überraschend nur mit einem Stürmer angefangen und Stammspieler Lois Openda (24) zunächst nur auf der Bank gelassen.
Dafür kam der Belgier zusammen mit Offensivpartner Yussuf Poulsen (29) nach 65 Minuten aufs Feld. Und das Sturmdoppel machte sich sofort bezahlt. Openda und Poulsen trafen innerhalb von vier Minuten je einmal.
"In der zweiten Halbzeit waren wir auch wieder richtig drin, es war ein offenes Spiel. Dann kam es zu den besagten vier Minuten, wo drei Dinge zusammenkamen: keine schlechten Wechsel von Leipzig, einfache Ballverluste, wo wir uns nicht ganz clever anstellen, und die hohe Qualität von Leipzig. Da haben wir das Spiel verloren", analysierte Bochum-Trainer Thomas Letsch (55) die Momente nach der Einwechslung.
RB hat den Sieg von der Bank gebracht. In Madrid wird es diese Strategie wohl aber nicht geben.
RB Leipzigs Lois Openda bekam eine Startelf-Pause
Denn um das 0:1 aus dem Hinspiel aufzuholen, braucht es im Estadio Santiago Bernabéu am Mittwoch Opendas Klasse von Beginn an.
Rose ließ den Goalgetter in Bochum zunächst draußen, weil er etwas "überspielt" wirkte.
Openda einsichtig: "Natürlich will man immer von Beginn an spielen, aber der Trainer entscheidet, was das Beste für das Team ist. Ich denke aber, ich habe eine gute Mentalität gezeigt, als ich auf den Rasen gekommen bin."
Jetzt soll das Real-Wunder folgen. Klar ist aber auch: In der Königsklasse braucht es einen blitzsauberen Auftritt.
Xavi Simons: "Hoffentlich gibt uns der Sieg genug Rückenwind für die kommenden Aufgaben."
Titelfoto: PICTURE POINT / Ralf Ibing