Schwer zu kapieren, warum RB Leipzig nach wenigen Minuten plötzlich den Faden verliert
Madrid - Wie ordnet man die 1:2-Pleite bei RB Leipzigs Champions-League-Auftakt gegen Atletico Madrid jetzt richtig ein? Das wird die Hauptfrage sein, die sich die Sachsen jetzt vermutlich stellen werden. Nicht alles war schlecht. Doch die Defizite waren ganz klar zu erkennen.
Dabei sah nach dem temporeichen Start und dem frühen Tor durch Benjamin Sesko (21) nach vier Minuten alles sehr gut aus. Warum die Mannschaft dann einbrach und die Spanier immer mehr hat ins Spiel kommen lassen, ist schwer zu sagen.
"Besser kann man nicht ins Spiel starten. Dann hat uns der Mut im Ballbesitz verlassen. Da entwickelt sich mit der Stimmung und Energie hier in diesem Stadion etwas. Das sind eben echte Männer, die wissen, wie man ein Spiel an sich reißt", resümierte Leipzigs Christoph Baumgartner (25), dessen Einwechslung auch keine neuen Impulse brachte, nach der Partie.
Dass man bei der Atmosphäre in dem Stadion vielleicht den Faden verliert, kann passieren. Dass Atletico den Sieg daheim vielleicht etwas mehr will - verkraftbar.
Trotzdem sollte die Elf von Trainer Marco Rose (48) eigentlich so clever sein, sich den Rückstand nicht kurz vor Schluss noch einzufangen. Passiert ist es trotzdem. "Das Spiel dann nach hinten raus durch eine Flanke auf den zweiten Pfosten noch komplett aus der Hand zu geben, ist sehr ärgerlich, aber auch daraus lernen wir. Wir haben bestimmte Situationen nicht gut und konsequent genug ausgespielt", so der Coach.
Mund abputzen und weitermachen ist die Devise.
Noch sehr viele Fragezeichen bei RB Leipzig
Bringt ja auch nichts, jetzt unnötig lang bei der ersten Pleite seit sieben Monaten zu verweilen.
Trotzdem müssen sich die Sachsen fragen, warum in dieser Saison noch kein einziges absolut überzeugendes Spiel über 90 Minuten gelungen ist.
Ist das junge Team noch zu grün hinter den Ohren? Fehlt die Abstimmung zwischen den Mannschaftsteilen? Warum kommt die Offensive noch nicht so richtig in Fahrt?
Vielleicht ist das Spiel beim FC St. Pauli am Sonntagabend (19.30 Uhr/DAZN) jetzt genau die richtige Partie, um diese Fragen zu beantworten.
Titelfoto: PICTURE POINT / S. Sonntag