Schießt RB Leipzig Schalke in die 2. Liga? "Man bekommt das, was man verdient hat!"
Leipzig - Während RB Leipzig die Champions League in der Tasche hat, schlägt für Schalke 04 am Samstag (15.30 Uhr/Sky) die Stunde der Wahrheit. Der Aufsteiger will in der Bundesliga bleiben, benötigt dafür in der Red Bull Arena allerdings bestenfalls einen Sieg, mindestens aber ein Unentschieden.
"Die Stimmung ist gut, wir haben fleißig gearbeitet", sagte RB-Trainer Marco Rose (46) über die Trainingswoche am Cottaweg, in der am Mittwoch die Hauptbelastung auf dem Plan stand.
Obwohl man Platz drei sicher hat, wollen die Roten Bullen "das Spiel gewinnen und im Rhythmus bleiben", stellte der Coach klar. Denn eine Woche später wartet das Pokalfinale gegen Eintracht Frankfurt.
Rose: "Es gibt nichts runterzufahren, abzuschalten, durchzuschnaufen. Wir müssen realisieren, dass das Spiel nicht ein Anhängsel ist, sondern dass wir unsere Form bestätigen und uns ein gutes Gefühl holen wollen."
Er will mit einer Top-Elf aufs Feld. "Die könnte bei uns aber auch heißen Nummer elf bis 15, die in München auf der Bank saßen." Darunter sind Namen wie Benjamin Henrichs (26), Kevin Kampl (32), Emil Forsberg (31), Lukas Klostermann (26) oder Yussuf Poulsen (28).
Sie alle haben laut ihrem Trainer Stammspieler-Qualität und er will eine gute Mischung zusammenstellen. Verletzungen vermeiden, indem er Spieler schont, kommt für den 46-Jährigen jedenfalls nicht infrage.
"Wenn man etwas mit Halbgas macht, verletzt man sich, hat nicht genug Spannung. Dass Schalke herkommt und alles raushauen wird, wird keinen überraschen, weil sie das die letzten Wochen schon machen."
RB Leipzig gegen Schalke 04: "Wir dürfen uns nicht wundern, wenn es richtig zur Sache geht"
Die Königsblauen - ein Punkt entfernt vom Relegations- und dem ersten Nichtsabtiegsplatz, aber mit der deutlich schlechteren Tordifferenz als der Fünfzehnte VfB Stuttgart - werden auch in Leipzig grundaggressiv, wuchtig nach vorn, mit einer Menge Tempo, vielen Flanken und einer guten Boxbesetzung auftreten, ist sich Marco Rose sicher.
"Wir dürfen uns nicht wundern, wenn es richtig zur Sache geht", so der Trainer, der aber auch klarstellt: "Wenn man 34 Spieltage unterwegs ist, bekommt man das, was man verdient hat." Sollte RB gewinnen und damit S04 in die 2. Bundesliga schießen, habe er daher eher kein Mitleid.
Die vergangenen vier Duelle sprechen übrigens klar für RB: vier Siege, 18:1 Treffer, in der Hinrunde gab's ein 6:1 in der Veltins-Arena.
Für den Abstieg sorgen könnte Christopher Nkunku (25), der mit aktuell 14 Treffern zwei hinter Niclas Füllkrug (30) liegt und sich die Torjägerkanone vor seinem wahrscheinlichen Wechsel zum FC Chelsea sichern könnte.
Ebenso werde es einen verdienten Meister geben. Entweder sein in der Pole Position liegender Ex-Verein Borussia Dortmund oder Verfolger und Rekordmeister FC Bayern München.
Aufgrund der zwischenzeitlichen Schwächephasen beider Teams hatten die Sachsen für sich "das Gefühl gehabt, dass mehr möglich gewesen wäre". Also ebenfalls das Mitspielen um die Meisterschaft.
Titelfoto: Picture Point/Roger Petzsche