Schießt RB Leipzig heute Hertha wieder ab? "Werden uns die Zähne ausbeißen"
Leipzig/Berlin - Für rund zwei Stunden wird die Freundschaft zwischen Marco Rose (46) und Sandro Schwarz (44) am Samstagabend ruhen. Mit ihren Teams RB Leipzig und Hertha BSC wollen und müssen die Trainer-Kumpels im Bundesliga-Topspiel (18.30 Uhr/Sky) möglichst einen Dreier holen, um die komplett unterschiedlichen Ziele zu erreichen. Vieles spricht dabei für die Sachsen.
Ab 18.30 Uhr ist der Pokal-Halbfinalist zu Gast bei Hertha und will dort weitermachen, wo er in den vergangenen Jahren aufgehört hat. Mit Toren im Olympiastadion. Mit sehr vielen Toren.
Satte 26 Mal trafen die Roten Bullen in den sechs Auswärtsspielen seit dem Aufstieg 2016, die sie allesamt gewinnen konnten. Das macht im Schnitt mehr als vier Buden pro Partie. Auch insgesamt zählt die Alte Dame zu den absoluten Lieblingsgegnern der Leipziger: Elf Siege aus 13 Aufeinandertreffen stehen in der Statistik bei 48:14 Toren.
In der Hinrunde setzte man sich in der Red Bull Arena nach 3:0-Halbzeitführung knapp mit 3:2 durch und macht sich dank des beeindruckenden 2:0-Erfolgs im DFB-Pokal gegen Borussia Dortmund am Mittwoch mit ordentlich Rückenwind auf zur kürzesten Auswärtsfahrt der Saison.
Die Hertha holte aus den vergangenen vier Spielen zwar nur zwei Punkte und ist als Sechzehnter im Keller gefangen. Vier ihrer fünf Saisonsiege wurden allerdings im Olympiastadion eingefahren, zuletzt blieb man hier dreimal ungeschlagen. Und auswärts ist RB nur Mittelmaß.
Bundesliga: RB Leipzig erwartet gegen Hertha BSC "komplett anderes Spiel" als gegen den BVB
Marco Rose rechnet in der Hauptstadt mit einem kompakt agierenden Gegner in der gewohnten Fünferkette, der beim 1:1 in Freiburg jüngst "sehr stabil" auftrat. "Wir werden Geduld brauchen, möglicherweise auch mal Bälle verlieren, uns hier und da auch mal die Zähne ausbeißen", skizzierte der 46-Jährige auf der Pressekonferenz auf.
Seine Spieler müssten sich auf ein komplett anderes Spiel als gegen den BVB einstellen. "Das muss jedem bewusst sein." Hertha sei "eine ganz anständige Hürde", die man nehmen müsse.
Auf der gegnerischen Trainerbank will Sandro Schwarz seinem Kumpel mögliche Punkte auf dem Weg zur erneuten Champions-League-Quali klauen. "Wir sind beste Freunde, zwischen uns passt kein Blatt, wir gönnen jedem alles. Aber morgen haben wir Aufgaben zu erfüllen", stellte Rose am Freitag klar.
Personell konnte der Coach bei Konrad Laimer (25), der angeschlagen aus dem BVB-Spiel ging, eine "erste Entwarnung" geben, wollte aber noch das Abschlusstraining abwarten.
Zudem kommt ein Einsatz für Yussuf Poulsen (28) noch "zu früh". Der Stürmer leidet an muskulären Problemen. Auch Christopher Nkunku und Xaver Schlager (beide 25) sind weiterhin keine Option.
Titelfoto: Picture Point/S. Sonntag