RB Leipzigs Sportboss kritisiert David Raum: "Darfst du dir einfach nicht leisten"

Leipzig - Wieder ein spätes Gegentor und wieder eine Niederlage, die für RB Leipzig den punktlosen Fehlstart in die "neue" Champions League untermauert. Ein überragender Juve-Stürmer Dušan Vlahović (24), ein doppelter Abwehrfehler und eine verbesserungswürdige Chancenverwertung führten zum 2:3 - obwohl Benjamin Sesko (21) innerhalb von fünf Tagen erneut einen Doppelpack schnürte.

Völlige Leere: Trotz seiner zwei toll erzielten Tore ging Benjamin Sesko (21) mit RB Leipzig am Mittwochabend gegen Juventus Turin leer aus.
Völlige Leere: Trotz seiner zwei toll erzielten Tore ging Benjamin Sesko (21) mit RB Leipzig am Mittwochabend gegen Juventus Turin leer aus.  © Picture Point / Sven Sonntag

"Ich hab selten so ein Spiel erlebt, ich bin sprachlos", äußerte sich Willi Orban (31) kurz nach dem Abpfiff in den Katakomben der ausverkauften Red Bull Arena. Gegen den leider "brutal effizienten" Tabellendritten der abgelaufenen Serie-A-Saison sei es nach der Roten Karte gegen Turins Torhüter Michele Di Gregorio (27) "perfekt in unsere Richtung" gelaufen", befand der Kapitän.

Der nur wenige Minuten darauf folgende Führungstreffer von Sesko, der wie beim 4:0 am Samstag gegen Augsburg wieder doppelt traf, hielt aber nicht. Vlahovic und der im Sommer mit einem Wechsel zu RB gehandelte Francisco Conceicao (21) drehten das Match in Unterzahl für das Team von Thiago Motta (42), das dem 3:1 gegen Eindhoven den nächsten Dreier folgen ließ.

Es sei "total ärgerlich und bitter", dass man nach zwei Duellen mit null Punkten dasteht. Schon gegen Atlético Madrid verloren die Roten Bullen nach Führung noch spät 1:2.

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Besonders ärgerlich am Mittwoch war das 2:3. Conceicao ließ erst David Raum (26) stehen und dabei alt aussehen, Castello Lukeba (21) rutschte am Schuss des Portugiesen vorbei, der ins lange Eck zum Sieg traf.

"Da darfst du dir diesen einen Fehler einfach nicht mehr leisten, musst im Eins-gegen-eins besser in der Defensive stehen und zusammen verteidigen", kritisierte Sport-Geschäftsführer Rouven Schröder (48) die beiden Verteidiger.

Der eine Fehler zu viel: Francisco Conceicao (21, l.) lässt erst David Raum (26, r.) stehen und schießt am vorbei rutschenden Castello Lukeba (21) vorbei ins lange Eck zum 3:2-Sieg.
Der eine Fehler zu viel: Francisco Conceicao (21, l.) lässt erst David Raum (26, r.) stehen und schießt am vorbei rutschenden Castello Lukeba (21) vorbei ins lange Eck zum 3:2-Sieg.  © IMAGO / Gonzales Photo

Marco Rose nach Pleite gegen Juventus: "Irgendwann musst du auch mal anfangen zu punkten"

Steht mit seinem Team nach zwei Königsklassen-Duellen mit null Punkten da: RB-Trainer Marco Rose (48).
Steht mit seinem Team nach zwei Königsklassen-Duellen mit null Punkten da: RB-Trainer Marco Rose (48).  © Picture Point / Sven Sonntag

Man habe schon vor zwei Wochen in der spanischen Hauptstadt Lehrgeld bezahlt. "Das machen wir heute wieder", sagte Marco Rose (48). "Du darfst dir auf dem Niveau einfach nix erlauben - fertig, aus."

Den italienischen "Top-Gegner" habe man insbesondere nach dem Platzverweis "am Haken" gehabt. Zu etwas Zählbarem reichte es aber trotz Schlussoffensive nicht.

Seine jungen Spieler nahm Rose dennoch in Schutz und zeigte auf, warum sie mit RB Leipzig den richtigen Arbeitgeber haben. Während sie hier Fehler machen und schlechte Phasen haben dürften, würden sie in anderen Vereinen eventuell aufs Abstellgleis geschoben werden.

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Null punkte nach zwei Spielen. Das muss nun aufgearbeitet werden. "Und dabei werden wir möglicherweise auch emotional", blickte der 48-Jährige voraus. "Irgendwann musst du auch mal anfangen zu punkten", forderte Rose. Gar nicht easy bei folgenden Gegnern wie Liverpool, Inter Mailand und Bayern-Bezwinger Aston Villa.

Aber: "Wir werden auf jeden Fall weiter an uns glauben im Wettbewerb - das ist klar!"

Ebenfalls enttäuscht: Sportdirektor Rouven Schröder (48, vorn 2.v.l.).
Ebenfalls enttäuscht: Sportdirektor Rouven Schröder (48, vorn 2.v.l.).  © Picture Point / Sven Sonntag

Titelfoto: Bildmontage: Picture Point / Sven Sonntag

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