RB Leipzigs Rose über Rote Karte gegen Orban: "Willi musste sich opfern!"
Leipzig - "Außergewöhnlich heiß" empfand Marco Rose (47) den "Glutofen" Red Bull Arena am Samstagnachmittag. Bei Temperaturen um 35 Grad wechselte er mit Antonio Nusa (19) wieder den Sieg ein - und hofft nach Willi Orbans (31) Notbremse gegen den VfL Bochum auf eine milde Strafe.
"Das Spiel hätte einen ganz anderen Verlauf nehmen können, wenn Orban wegbleibt, keine Rote Karte kriegt, [Myron] Boadu auf das Tor zuläuft und dann unter Umständen den Ausgleich macht." Worte von Bochums neuem Übungsleiter Peter Zeidler (62), der nach dem Pokalaus in Regensburg (0:1) jetzt auch mit selbigem Ergebnis bei RB Leipzig unterlag.
In der 85. Minute erreichte den von der AS Monaco ausgeliehenen Stürmer ein Pass aus dem eigenen Halbfeld. Die letzte Chance, den Niederländer auf dem Weg in Richtung Peter Gulacsi (33) zu stoppen, hatte Orban. Er setzte zur Grätsche an, senste Bochums Nummer 9 um - und kassierte von Schiedsrichter Benjamin Brand (35) ohne Widerrede den roten Karton.
"Willi musste sich opfern", sah Rose ein und nahm seinen Kapitän in Schutz, auf den er im Topspiel am kommenden Samstag (18.30 Uhr/Sky) gegen Meister Bayer Leverkusen verzichten muss.
Um die Strafe des DFB-Sportgerichts gering zu halten, schob der Coach noch einen Satz hinterher: "Wenn ich die Zeitlupen angucke, hab ich das Gefühl, Willi hat ein bisschen den Ball berührt und der Ball hat kurz die Richtung verändert."
RB Leipzig gewinnt gegen VfL Bochum: Mit Antonio Nusas Einwechslung ist "gleich was passiert"
Orban sei ein "wesentlicher Faktor für uns - als Typ, mit seiner Ruhe". Allerdings habe man mit Lukas Klostermann (28), Mohamed Simakan (24), Castello Lukeba (21) und dem wiedergenesenen El-Chadaille Bitshiabu (19) würdigen Ersatz, findet Rose.
Sein Team war im ersten Bundesligaspiel noch nicht in Topform, kann dies aber wie die meisten anderen Konkurrenten nach einer intensiven Saisonvorbereitung auch noch nicht sein.
Obwohl er seine Verteidigung im Spiel und bei Standards lobte, agierten seine Jungs "mit dem Ball nicht ganz so gut, wie ich mir das gewünscht hätte. Wir waren zu umständlich, nicht konsequent genug Richtung gegnerisches Tor", sagte der 47-Jährige.
Antonio Nusa hingegen lobte er dahingehend, dass "gleich was passiert" ist, als er in der 55. Minute Nicolas Seiwald (23) ersetzte. Dieses eine Mal einfach abgeschlossen und auch direkt getroffen zu haben freute Rose. Aber er sah auch, dass der etwa 21 Millionen Euro teure Neuzugang in den letzten 40 Minuten beißen musste.
Auch deshalb und weil er sich in Sachen Wettkampfhärte und Körperlichkeit noch entwickeln müsse, ist der Norweger noch niemand für die Startelf. Noch.
Titelfoto: Bildmontage: IMAGO/Jan Huebner ; Picture Point/Sven Sonntag