RB Leipzigs nächstes heißes Duell in Freiburg: Rose macht SC zum "Underdog"
Leipzig/Freiburg - Nach der Gala kommt die Pflicht. Für RB Leipzig ist die erneute Reise ins Breisgau ein schwieriges Unterfangen. Nach dem glänzenden 5:1 im Pokalhalbfinale beim SC Freiburg ist das schnelle Wiedersehen im Bundesliga-Alltag alles andere als ein Selbstläufer.
Zuletzt gab es drei Niederlagen in den vergangenen vier Auswärtsspielen der Sachsen. Cheftrainer Marco Rose (46) warnte daher: "Es stehen sich am Samstag zwar die gleichen Mannschaften gegenüber wie am Dienstag, dennoch wird es ein anderes Spiel. Wir müssen wieder von Minute eins mit der richtigen Haltung und mit maximaler Aufmerksamkeit die schwierige Aufgabe in Freiburg angehen."
Zwar gewann der SC Freiburg in dieser Spielzeit nur ein Spiel von bislang sechs gegen die Top 5 der Tabelle, doch nach der Demütigung im Pokal wird der Sportclub "in seiner Underdog-Rolle Kräfte freisetzen", vermutet Rose. Er will im Kampf um die Champions League erneut über Kampf und Tempo kommen.
"Wir bleiben sehr bei uns, wissen, was Freiburg imstande ist zu leisten. Wir versuchen zu liefern, alle zusammen, da müssen wir noch mal alles raushauen an Energie, was in uns drinsteckt", meinte Rose vor dem Samstagsspiel (15.30 Uhr/Sky), in dem für ihn "Kleinigkeiten über Spielverläufe" entscheidend sind.
Offen ist derzeit nur der Einsatz von Kevin Kampl (32, muskuläre Probleme). Sollte der Routinier erneut ausfallen, wäre sogar Xaver Schlager (25) eine Alternative im Kader. Der österreichische Nationalspieler ist ins Mannschaftstraining zurückgekehrt.
Marco Rose vertraut seinem Team: "Werden uns nicht beeindrucken lassen"
Für die auf Rang fünf liegenden Sachsen geht es in den letzten vier Spieltagen um die Königsklassen-Qualifikation. Davon sind auch viele Personalien wie die vorzeitige Verlängerung von Dani Olmo (24) abhängig.
"Dass wir einen anderen Etat haben, andere Möglichkeiten und daher auch Ziele anders formulieren, ist klar. Wir werden daran gemessen, ob wir uns für die Champions League qualifizieren", sagte Rose und lobte das Team von Christian Streich (57) für eine "außergewöhnliche Saison".
Die Freiburger haben nach den Vorkommnissen am vergangenen Dienstag Konsequenzen gezogen. Der Klub habe die Zuschauer, die während des Spiels über den Zaun geklettert und in den Innenraum des Stadions eingedrungen seien, mit einem Stadionverbot sanktioniert.
Zudem verurteilte der Sportclub die Szenen als "deutliche Grenzüberschreitung". Leipzigs Stürmer André Silva (27) war Mitte der zweiten Halbzeit beim Warmmachen für eine Einwechslung von einer Zwei-Euro-Münze getroffen worden. "Er hat eine kleine Beule, das ist aber schon wieder abgeklungen", sagte Rose.
Die Fans der Freiburger werden erneut hitzig sein. "Nach der Vorgeschichte vielleicht noch einen Tick heißer", meinte Rose, der seinem Team vertraut: "Ich hatte nicht das Gefühl, dass meine Mannschaft sich hat anstecken lassen. Wir waren fokussiert, sind bei uns geblieben, haben unsere Leistung auf den Platz gebracht und haben auch in Unterzahl alles reingeworfen, was nötig war, um dieses Spiel nach Hause zu bringen. Dementsprechend werden wir auch morgen uns nicht beeindrucken lassen."
Titelfoto: Picture Point/Roger Petzsche