RB-Leipzig-Fanklub bringt Hilfsgüter in die Ukraine und bringt Flüchtlinge in Sicherheit
Leipzig - Ein Fanklub möchte helfen! Die Holy Bulls sind Anhänger von Bundesligist RB Leipzig. Am Wochenende ging die Auswärtsfahrt aber an die polnisch-ukrainische Grenze. Das Ziel: Hilfsgüter abgeben und Kriegsflüchtlinge transportieren.
"Unser Holy Bulls Bus fährt am Samstag voll beladen mit Hilfsgütern an die polnisch-ukrainische Grenze und übergibt die Sachen an das Haus der Hoffnung, die in der Ukraine weiterverteilt", erklärte Jan Wieland (56), Geschäftsführer von Fanbus Leipzig, im Gespräch mit TAG24.
Gespendet wurde dafür von allen Seiten. An Bord befinden sich nach eigenen Angaben "eine Palette Mineralwasser, eine Palette Tiernahrung, Hygieneartikel, Medikamente, medizinische Versorgungsartikel und Lebensmittel".
Gesponsert wurden die Utensilien unter anderem vom Kaufland Zentrallager Osterfeld und dem Leipziger Hundekindergarten in der Wodanstraße.
Wieland stolz: "Hinzu kommen noch private Geldspenden für den Kraftstoff und etliche private Sachspenden."
Geplant war, dass der Bus am Samstag um 4 Uhr morgens startet. Nach dem Entladen am Spendenlager Ljublin ging es weiter nach Warschau, wo 41 Flüchtlinge abgeholt wurden. Diese sollen dann ins Aufnahmelager nach Mockau gebracht werden, wo man am frühen Sonntagabend angekommen ist.
Spendenaktion auch beim Bundesliga-Spiel RB Leipzig gegen Eintracht Frankfurt
Damit ausreichend Platz im Gefährt ist, waren nur drei Fanklub-Anhänger dabei: das Busfahrerpaar Knut und Simone Becker sowie André Knoblau als Verantwortlicher der Holy Bulls.
Da nicht abzusehen ist, wie lange die Krisensituation in der Ukraine noch anhält, werden auch am Sonntag beim Heimspiel der Roten Bullen gegen Eintracht Frankfurt (15.30 Uhr/DAZN) wieder Spenden eingesammelt.
"Wenn wir alle zusammenarbeiten, schaffen wir Großes! Und sind gleichzeitig für die da, die uns jetzt dringend brauchen", heißt es dazu in einer Mitteilung.
Nachdem die Hilfsgüter am Samstag weiter in die Ukraine transportiert wurden, fuhr der Fanbus am Sonntag zurück nach Leipzig, wie Jan Wieland TAG24 mitteilte.
An Bord waren 41 schutzsuchende Menschen, darunter Kinder und Babys, sowie drei Hunde, die ihre Heimat vorerst hinter sich lassen, sich aber auf eine Zeit ohne Angst freuen dürfen.
Auch ein anderer Verein aus Leipzig hatte in dieser Woche mit einer ähnlichen Aktion auf sich aufmerksam gemacht.
Der 1. FC Lokomotive Leipzig fuhr ebenfalls vollgepackt mit Hilfsgütern ins 1200 Kilometer entfernte Satu Mare, um den Menschen vor Ort zu helfen.
Originaltext vom 18. März, 16.04 Uhr,
aktualisiert am 20. März, 12.50 und 19.10 Uhr
Titelfoto: Jan Wieland/Holy Bulls