RB Leipzigs 0:5 war die höchste Niederlage ever! Nagelsmann und die "krumme Linie" von Manchester
Manchester - Für RB Leipzig gab es am Mittwochabend eine ganz böse 0:5-Packung bei Manchester United, die sich die Beteiligten im Anschluss gar nicht richtig erklären konnten. Fehlende Struktur im Aufbauspiel gepaart mit einer Abwehr, die am Ende keine mehr war, führten zur höchsten Niederlage der Vereinsgeschichte. Die Versuche einer Erklärung.
"Es ist schwer, Worte zu finden, wenn du 0:5 verloren hast", konnte Emil Forsberg (29) am DAZN-Mikrofon kaum erläutern, was sich da im altehrwürdigen Old Trafford gerade abgespielt hatte.
Vier Gegentore kassierte der Bundesliga-Spitzenreiter in der letzten knappen Viertelstunde. Weil die Abwehr schon Feierabend hatte. Und Marcus Rashford drei Tage vor seinem 23. Geburtstag mit dem ersten Dreierpack seiner Profikarriere so richtig aufdrehte. Der englische Nationalstürmer freute sich über eine "große Team-Performance" nach dem allerersten Heimsieg der Saison.
"Das Ergebnis fühlt sich nicht so gut an und liest sich deutlicher, als es war", sagte Julian Nagelsmann (33).
"Nach dem 1:0 haben wir ein gutes Spiel gemacht, viele Ballgewinne gehabt. Der Spielvortrag im letzten Drittel war einfach nicht gut und unsauber, da wäre deutlich mehr drin gewesen", so der Leipziger Trainer.
Julian Nagelsmann: "5:0 ist kein Drama!"
Im Angriffspiel ärgerten den wie immer lauthals agierenden Coach die Flanken ohne Struktur, die "einfach ins Zentrum geschlagen" wurden. Und den einzigen Vorwurf, den er seinen Jungs überhaupt machen konnte: "Nach dem 2:0 haben wir das Verteidigen eingestellt."
Neben Rashfords Hattrick sorgte auch Anthony Martial (24) mit seinem ersten Saisontor für Seelenbalsam, er verwandelte nach einem Foul im Strafraum von Marcel Sabitzer (26) zum zwischenzeitlichen 4:0.
Obwohl man meinen könnte, Julian Nagelsmann sei ob der höchsten Niederlage der internen Geschichte beschämt angefressen, hielt er den Ball flach: "5:0 ist kein Drama, das ist schon einigen Mannschaften passiert, daraus müssen wir lernen."
Abgesehen von den letzten 20 Minuten resümierte der 33-Jährige einen "gar nicht so verkehrten" Auftritt. Trotzdem sei es "'ne Packung, mit einem 5:0 nach Hause zu fliegen".
Umstrittenes 1:0 für Manchester United wegen "krummer Linie"?
Für den zunächst größten Aufreger sorgte eine Szene aus der 21. Minute. Auf den TV-Bildern sah es zunächst so aus, als habe 1:0-Torschütze Mason Greenwood (19) hauchdünn im Abseits gestanden.
Nach Überprüfung durch den Video Assistant Referee (VAR) wurde der Treffer aber gegeben und Dayot Upamecanos (22) linke Schulter als Aufheber des Abseits markiert.
Das sprach sich natürlich auch bei den Sachsen herum. "Ich habe gehört, dass die Linie sehr krumm war. Wenn es so war, plus Videoschiedsrichter, das sollte nicht passieren. Wäre schon gut, wenn es valide ist und nicht mal so, mal so", sagte Nagelsmann.
Die Situation an sich hätte seine Abwehr aber dennoch auch verteidigen können, denn "es war nicht sonderlich gut gespielt".
Die Roten Bullen haben am kommenden Samstag (18.30 Uhr/Sky) jetzt im Bundesliga-Topspiel bei Borussia Mönchengladbach die große Chance auf schnelle Wiedergutmachung. Hoffentlich ohne böse, krumme Linien.
Titelfoto: imago images/Sportimage