RB Leipzig zerfällt: Wie lange darf Marco Rose noch?
Leipzig - Sechs Spiele nicht gewonnen, drohendes Aus in der Königsklasse. Nach dem 1:5 gegen Wolfsburg wird RB Leipzig in der Bundesliga außerdem durchgereicht. Jetzt wird das Achtelfinale im DFB Pokal am Mittwoch gegen Eintracht Frankfurt möglicherweise ein Endspiel im doppelten Sinne.
Denn auch wenn der Verein Trainer Marco Rose (48) weiterhin den Rücken zu stärken scheint, würde eine erneute Pleite die Schnitte wohl irreparabel tief werden lassen.
Sportboss Marcel Schäfer (40) möchte aber mit dem Leipziger "den Turnaround" schaffen. Auch die Spieler um Kapitän Willi Orban (31) gaben dem 48-Jährigen zuletzt Rückhalt.
Keeper Peter Gulacsi (34), der eine höhere Pleite gegen die Wölfe verhinderte, sagte sogar nach Abpfiff: "Für mich gibt es keine Trainerdiskussion, ich stehe voll hinter ihm. Der Plan war gut und eindeutig, wir sind gerade nur zwölf fitte Feldspieler und haben die Fehler gemacht. Nicht der Trainer."
Und Rose selbst? Der will natürlich auch weitermachen. Auf der Pressekonferenz wirkte der Coach gefasst, sagte, dass er noch immer so klar sei wie in der Woche zuvor und wüsste, was zu tun ist.
Er weiß aber auch: "Wir haben wenig Zeit, um unsere Baustellen bis Mittwoch zumindest kleiner werden zu lassen und die Chance auf ein Erfolgserlebnis wieder zu erhöhen."
Aktueller Fußball von RB Leipzig passt nicht zu den Ansprüchen
Alle sind sich also einig: Rose soll bleiben. Am Mittwoch sitzt der Trainer definitiv auf der Bank.
Doch wie schnell es im Fußball geht, ist bekannt. Red-Bull-Boss Oliver Mintzlaff (49) hatte in dieser Saison klar gemacht, dass die Ansprüche gestiegen seien.
Im Moment läuft der Klub aber allen Zielen hinterher. Und: In der ersten Halbzeit gegen Wolfsburg wirkte es fast so, als würde die Mannschaft in sich zusammenfallen.
Schäfer: "Es gibt viele Dinge, die erklärbar sind, aber für zu viele Dinge gibt es auch keine Entschuldigung. Man kann verlieren, aber die Art und Weise ist wichtig, dass man das Gefühl hat, dass wir widerstandsfähig sind, dass die Mannschaft lebt, man sich gegenseitig unterstützt und sich gegenseitig pusht - das haben wir in der Form nicht geschafft."
Der erhoffte Turnaround muss nun also ganz ganz schnell passieren. Ansonsten sind die Konsequenzen wohl nicht aufzuhalten.
Titelfoto: Jan Woitas/dpa