RB Leipzig: Spieler wütend aufeinander, Trainer genervt von Reportern

Leipzig - Es brauchte vermutlich erst genau diese Ergebnisse, um genauer hinzuschauen. 1:2 bei Borussia Dortmund in der Bundesliga, 1:3 bei Celtic Glasgow in der Champions League. Zwei Pleiten, die RB Leipzig besonders wegen der Art und Weise, wie sie verloren gingen, richtig wehtun und welche die so akribisch aufgebaute Fassade zum Bröckeln bringen.

RB Leipzigs Kevin Kampl (34) ackerte viel. Dass da nicht immer alles klappt, ist ok, weil ihm der Wille definitiv anzumerken war. Doch das traf nicht auf jeden Spieler zu.
RB Leipzigs Kevin Kampl (34) ackerte viel. Dass da nicht immer alles klappt, ist ok, weil ihm der Wille definitiv anzumerken war. Doch das traf nicht auf jeden Spieler zu.  © PICTURE POINT / S. Sonntag

Denn da stimmt so einiges nicht bei den Sachsen. Sei es der vergleichsweise mickrige Kader, der jetzt durch die lange Verletztenliste so langsam an seine Grenzen kommt. Oder die schwache Offensive, die trotz Starbesetzung gefühlt überhaupt nicht in Fahrt kommt.

Und ganz besonders: Die fehlende Mentalität, zumindest bei einigen Spielern, die zuletzt immer wieder unter den Tisch gesprochen wurde. Ja, die Rasenballer haben erst den besten Bundesliga-Saisonstart der Vereinsgeschichte feiern können. Doch nimmt man den Sieg bei Bayer 04 Leverkusen raus, war da auch noch keine andere Partie gegen ein Top-Team dabei.

Eintracht Frankfurt, FC Bayern München oder VfB Stuttgart: Diese Gegner kommen in der Hinrunde erst alle noch. Und da werden solche Leistungen wie in den letzten zwei Partien sicherlich nicht reichen, um Punkte mitzunehmen.

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Am Samstagabend ist Borussia Mönchengladbach zu Gast (18.30 Uhr/Sky). Danach ist Länderspielpause. Zeit, um wirklich mal zu analysieren, wo der Schuh drückt. Der Mannschaft ist die aktuelle Situation längst bewusst. So oft wie sich allein Kevin Kampl (34) am Dienstag mit Mitspielern angelegt hat, weil sie vermeintlich falsche Entscheidungen getroffen haben, hätte man meinen können, er sei selbst Trainer.

RB ist sauer. Über sich, über die Ergebnisse.

RB Leipzigs Trainer Marco Rose (48) reagierte im zweiten Durchgang mit Wechseln. Doch von der Bank kam keine Gefahr.
RB Leipzigs Trainer Marco Rose (48) reagierte im zweiten Durchgang mit Wechseln. Doch von der Bank kam keine Gefahr.  © Andrew Milligan/PA Wire/dpa

RB Leipzigs Trainer Marco Rose gegen Reporter

Mentalitätsproblem bei RB Leipzig? Gibt es angeblich nicht.
Mentalitätsproblem bei RB Leipzig? Gibt es angeblich nicht.  © PICTURE POINT / S. Sonntag

Doch Coach ist Marco Rose (48). Der die Stadt liebt, den Verein liebt, sich vor seine Spieler stellt. Dass sein Stuhl wackelt, dafür müsste schon sehr, sehr viel passieren.

Doch die Negativspirale ist inzwischen auch beim sonst so taffen Ex-Kicker angekommen.

Nach Abpfiff am Dienstag war er kurz davor, sich im Interview mit einem "DAZN"-Reporter anzulegen. Field-Reporter Mario Rieker hatte den 48-Jährigen gefragt, wie Roses Mannschaft mit dem Druck umgegangen ist. Dabei lächelte er, weil er ein "freundlicher Mensch" sei, wie er sagte.

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Rose fand das nicht so witzig. "Wir reden über eine Drucksituation und du schmunzelst. Aber na ja, ich beantworte die Frage trotzdem professionell", so der RB-Mann genervt.

Die Roten Bullen müssen jetzt ganz schnell die Kurve bekommen. Mental und von den Ergebnissen her. Noch ein Fehltritt in der Königsklasse kann das vorzeitige Aus bedeuten.

Titelfoto: PICTURE POINT / S. Sonntag/Andrew Milligan/PA Wire/dpa

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