RB Leipzig schwächelt auf ganzer Linie: Was Schröder und Rose jetzt zu tun haben
Leipzig - Die Worte von Rouven Schröder (48) sollten eigentlich beruhigen. Von einer Trainerdiskussion sei man "meilenweit entfernt", gab der Sportchef von RB Leipzig zu Protokoll. Solche Äußerungen kommen in der Regel eigentlich nur, wenn die Diskussion längst begonnen hat. Coach Marco Rose (47) weiß nach drei Pleiten selbst, dass die Kritik groß ist. Das können er und Schröder tun.
Gulacsi-Comeback: In der Winterpause verkündete Rose, dass man fortan zwei Nummer einsen habe. Gemeint sind Stammkeeper Janis Blaswich (32) und sein durch eine Knieverletzung zurückgeworfener Vorgänger Peter Gulacsi (33).
Letzterer bekam Einsatzzeit in Aussicht gestellt, die könnte er jetzt bekommen. Denn bei Blaswich häufen sich die Unsicherheiten. In der Endphase des Vorjahres gingen mehrere Treffer auf sein Konto.
Nun gab es in drei Spielen acht Gegentore (an denen er nicht allein Schuld trägt), beim 2:5 in Stuttgart offenbarte er Schwächen in der Strafraumbeherrschung.
Orban soll es richten: Das größte Problem hat aktuell die Abwehr. Die Anzahl und Art der Gegentore sind eines Champions-League-Klubs nicht würdig. Gut, dass der seit September verletzte Abwehrchef Willi Orban (31) in Stuttgart ein kurzes Comeback gab.
Orbans Kopfballstärke, Stellungsspiel, Ruhe und Umsicht braucht die Hinterreihe dringend. Dort könnte Rose zudem auf eine Dreierkette umstellen, um mit einem Mann mehr zu verteidigen.
RB Leipzig braucht Mentalitätsspieler
Mentalität in die Startelf: Neben Orban ist Yussuf Poulsen (29) im Leipziger Kader das, was man einen Mentalitätsspieler nennt. Der Däne saß nach guter Hinrunde zuletzt dreimal auf der Bank.
Poulsens Kampfgeist und sein starkes Spiel gegen den Ball sind das, was Leipzig nun braucht. Sein Konkurrent Benjamin Sesko (20) ist vielleicht talentierter, hat aber gerade in diesen Bereichen Nachholbedarf.
Transfers: Auch Schröder muss zeigen, dass er Krise kann. Bis Mittwoch dürfen noch Spieler verpflichtet werden. Bisher hat man bei drei Abgängen nur Eljif Elmas (24) aus Neapel geholt, der Offensivspieler ist keine Soforthilfe.
Momentan drückt der Schuh im zentralen Mittelfeld sowie im Angriff. Doch einen Leistungsträger im Winter zu verpflichten, ist eine Mammutaufgabe.
Titelfoto: Bildmontage: PICTURE POINT / S. Sonntag, PICTURE POINT / Roger Petzsche