Revanche vereitelt! RB Leipzig schlägt Freiburg auch in der Liga und ist auf CL-Kurs
Freiburg - RB Leipzig hat offenbar einen neuen Lieblingsgegner! Nach dem grandiosen 5:1-Erfolg im DFB-Pokal-Halbfinale am Dienstag legten die Roten Bullen - wenn auch deutlich glanzloser - in der Liga gegen den SC Freiburg nach. Mit dem zweiten Sieg innerhalb weniger Tage sprangen die Sachsen außerdem am Tabellennachbarn vorbei in Richtung Königsklasse.
Erst der Elfmeter-Triumph im Cup-Finale 2022, dann das 3:1 in der Hinrunde und zuletzt der prachtvolle Kantersieg bei der Pokal-Neuauflage unter der Woche. Der Sport-Club scheint den Rasenballern zu liegen.
Die imposante Serie setzte sich am 31. Spieltag der Bundesliga dank eines Solo-Laufs des eingewechselten Kevin Kampl fort. Durch das knappe 1:0 am Samstag kletterte RBL vorbei am SCF und Union Berlin auf den dritten Platz und hat die CL-Qualifikation nun in der eigenen Hand.
Die Gäste hatten dabei von Beginn an gar keine Lust auf eine Freiburger Revanche und starteten äußerst druckvoll. Allein Timo Werner vergab in der Anfangsviertelstunde zwei sehr gute Möglichkeiten zur Führung (5./10.).
Insgesamt fehlte der Truppe von Coach Marco Rose im Vergleich zum Pokal-Triumph aber zunächst die Effizienz im letzten Drittel, während die Breisgauer Hausherren bedeutend kompakter standen und dem Leipziger Offensivspiel weniger Lücken boten.
Dadurch lebte das spätestens seit dem Münzwurf-Eklat unter der Woche brisante Duell vor allem von der Spannung sowie dem hohen Einsatz im Rennen um die Champions-League-Plätze.
Tore gab es für die Zuschauer im Europa-Park Stadion hingegen erstmal nicht zu bewundern. Nach 45 Minuten ging es mit einem 0:0-Remis in die Kabinen.
Amadou Haidara geht runter, Kevin Kampl besorgt den Sieg
Auch im zweiten Durchgang änderte sich daran eingangs wenig. Das runde Leder rollte größtenteils zwischen den Strafräumen, zumeist am Fuß eines Gastes aus der Messestadt.
Der bereits mit Gelb vorbelastete Haidara hatte nach einem Foul an Vincenzo Grifo etwas Glück, dass Schiedsrichter Tobias Welz die Ampelkarte trotz heftiger Proteste der Freiburger stecken ließ (49.), kurz darauf wurde er von Kampl ersetzt. Ein Wechsel, der sich auszahlen sollte.
Von der furiosen RBL-Angriffsreihe um Olmo, Szoboszlai, Nkunku und Werner, die dem Sport-Club im Cup-Halbfinale mehrfach Knoten in die Beine spielte, war allerdings über weite Strecken kaum etwas zu sehen.
Auf der anderen Seite blieb auch der bis dato Tabellenvierte in den eigenen Offensiv-Bemühungen ausgesprochen ungefährlich und besann sich auf altbewährte Tugenden. Die Kampf- und Verwaltungstaktik rächte sich aber, denn nach 72 Minuten knackten die Roten Bullen das Breisgauer Bollwerk.
Kampl bekam den Ball fast an der Mittellinie, wurde nicht angegriffen und nahm einfach mal Fahrt auf. Durch einen unfreiwilligen Doppelpass mit SCF-Verteidiger Manuel Gulde gelangte der Slowene so bis vor den Kasten von Flekken und zirkelte die Kugel sehr geschickt am Freiburg-Keeper vorbei zur 1:0-Führung in die Maschen (73.).
In der Schlussphase stemmte sich die Mannschaft von Christian Streich zwar der Pleite entgegen, doch vergeblich. Leipzig brachte den knappen Vorsprung über die Ziellinie.
Statistik zum Bundesliga-Spiel zwischen dem SC Freiburg und RB Leipzig
SC Freiburg - RB Leipzig 0:1 (0:0)
SC Freiburg: Flekken - Kübler (84. J. Schmid), Ginter, Gulde, Günter (83. K. Ezekwem) - M. Eggestein (83. Jeong), Höfler - Weißhaupt (59. Röhl), Höler, Grifo - Gregoritsch (83. Petersen)
RB Leipzig: Blaswich - Simakan, Klostermann, Orban, Henrichs - Laimer (90. Schlager), Haidara (53. Kampl) - Szoboszlai, Olmo (78. Halstenberg) - Werner (78. Y. Poulsen), Nkunku (90.+1 Forsberg)
Schiedsrichter: Tobias Welz (Wiesbaden)
Zuschauer: 32.900
Tore: 0:1 Kampl (73.)
Gelbe Karten: Grifo (2) / Haidara (6), Nkunku (3), Laimer (8), Kampl (8)Titelfoto: PICTURE POINT / R. Petzsche