Olmo-Aus drückt Party-Stimmung: Schlägt RB Leipzig jetzt doch noch auf dem Transfer-Markt zu?
Leipzig - Die Hoffnungen von Marco Rose (46) zerschlugen sich schnell: Dass nichts Größeres bei seinem Edeltechniker Dani Olmo (24) kaputtgegangen sei, hatte sich der Trainer von RB Leipzig nach dem 2:1 gegen den VfB Stuttgart gewünscht. Einen halben Tag später erhielt die Leipziger Party-Stimmung nach dem 16. Spiel in Serie ohne Niederlage dann einen gewaltigen Dämpfer.
Olmo fehlt mit einem Muskelfaserriss im Oberschenkel wochenlang und ist nach Christopher Nkunku (25) der zweite nur knifflig zu kompensierende Ausfall in der Offensive.
Dass man nach dem ersten Rückrunden-Spieltag der Bundesliga als Dritter nur noch zwei Punkte hinter Spitzenreiter Bayern München liegt, war plötzlich unwichtig. Und auch das schon am Mittwoch (18 Uhr/Sky) steigende Pokalspiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim war irgendwie weit weg.
Denn einen Tag vorher schließt schon das Transferfenster und Sportchef Max Eberl (49) sah sich plötzlich mit dem Gedankenspiel konfrontiert, doch noch einmal tätig werden zu müssen.
Per se sind in der Rolle der offensiven Mittelfeldspieler nun der gegen Stuttgart famose Doppel-Torschütze Dominik Szoboszlai (22) und Spielmacher Emil Forsberg (31) gesetzt. Doch allein der Schwede gilt als verletzungsanfällig und dahinter hat Leipzig keinen gleichwertigen Ersatz. Nkunku ist wohl erst im März zurück, Olmo ebenfalls.
In diesen Zeitraum fallen sechs Spiele, darunter wegweisende Liga-Duelle mit dem zweitplatzierten Union Berlin und Eintracht Frankfurt. Vom Champions-League-Spiel gegen Manchester City mal ganz abgesehen.
RB Leipzig: Ausfälle von Olmo und Nkunku nicht einfach zu kompensieren
Was den Verantwortlichen bei RB ebenfalls durch den Kopf gehen dürfte: schon wieder Olmo. Der 24-Jährige liefert in Spaniens Nationalmannschaft regelmäßig grandiose Spiele ab, um sich dann in Leipzig zeitnah zu verletzen.
Das war bereits in der vergangenen Saison so, als man Olmo nach der EM auch noch die Reise zu den Olympischen Spielen gewährte. Ein Muskelfaserriss im September und ein weiterer im Dezember waren die fast schon vorhersehbare Folge.
So zynisch das klingen mag, dürfte die neuerliche Verletzung Eberl bei den Vertragsverhandlungen mit Olmo nützlich sein. Schließlich werden die ständigen Muskelverletzungen auch den Bossen bei Olmos Traumklub FC Barcelona und anderen Kaufinteressenten nicht verborgen bleiben.
Die vonseiten des Spielers geforderte Ausstiegsklausel könnte Eberl nun mit deutlich ruhigerem Gefühl abnicken. Noch steht Olmo bis 2024 in Leipzig unter Vertrag.
Die offensive Last liegt nun mehr denn je auf den Schultern von Szoboszlai. Wenn er so Tage wie jenen gegen Stuttgart erwischt, ist das alles kein Problem. Laut Coach Rose solle der ambitionierte 22-Jährige einfach so weitermachen.
Titelfoto: picture point/Sven Sonntag