Peinlich-Pleite beim Schlusslicht: RB Leipzig hatte keine Ahnung, was es in Mainz tun sollte!

Mainz - RB Leipzigs Trainer Marco Rose sagte vor dem Spiel, dass er nach dem Rauswurf von Bo Svensson noch "keine Ahnung" habe, was seine Mannschaft beim Tabellenschlusslicht 1. FSV Mainz 05 erwartet. Und genau so agierte sein Team auch. Planlos und ideenlos gegen einen tiefstehenden Gegner, während die Pfälzer ab dem Strafraum alles wegverteidigten. So wurden die Gastgeber immer stärker und belohnten sich gegen Ende sogar mit zwei Treffern zum 2:0 (0:0).

RB Leipzig hat extrem viel Ballbesitz, wusste aber nichts damit anzufangen. Die Mainzer verteidigten mit allem, was sie hatten.
RB Leipzig hat extrem viel Ballbesitz, wusste aber nichts damit anzufangen. Die Mainzer verteidigten mit allem, was sie hatten.  © Picture Point / Roger Petzsche

Es war eine aus Zuschauer-Sicht extrem unangenehme erste Halbzeit. Die Gäste hatten wahnsinnig viel Ballbesitz, wussten aber absolut nicht, was sie damit anfangen sollten.

Die verletzungsgeplagten und kriselnden Mainzer verteidigten unterdessen mit allen Mitteln, hatten im Gegenzug nach vorn hin aber ebenfalls absolut gar nichts zu bieten.

So gab es kaum nennenswerte Strafraumszenen, was aber besonders nicht für die Sachsen sprach. Denn die wirkten gegen das Tabellenschlusslicht tatsächlich extrem einfallslos und ungewöhnlich fehlerbelastet.

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Das gefiel auch Trainer Rose nicht, der oftmals wild mit den Armen fuchtelnd am Seitenrand zu sehen war. Apropos wild fuchtelnde Arme: Die fanden sich des Öfteren im ersten Durchgang auch in den Gesichtern der Rasenballspieler wieder, nachdem sich die Mainzer in Zweikämpfen gern nur so zu helfen gewusst hatten. Schiedsrichter Bastian Dankert ignorierte das aber nicht nur einmal.

So war man fast schon froh, als es nach 45 Minuten endlich in die Kabinen ging. Die Roten Bullen hatten ebenso wie beim 0:1 in Wolfsburg einfach keine Ahnung, was sie im letzten Drittel mit der Kugel anstellen sollten. So weit kam Mainz dafür aber nie.

Selbst der technisch so starke Xavi Simons wusste im ersten Durchgang oftmals nicht so richtig, wo er den Ball im letzten Drittel hinspielen soll.
Selbst der technisch so starke Xavi Simons wusste im ersten Durchgang oftmals nicht so richtig, wo er den Ball im letzten Drittel hinspielen soll.  © Picture Point / Roger Petzsche

1. FSV Mainz 05 erkämpft sich ersten Saisonsieg gegen RB Leipzig

In der zweiten Halbzeit versuchten auch die Mainzer offensiv ein wenig in Erscheinung zu treten. Doch die Defensive der Rasenballer war stets zur Stelle.
In der zweiten Halbzeit versuchten auch die Mainzer offensiv ein wenig in Erscheinung zu treten. Doch die Defensive der Rasenballer war stets zur Stelle.  © Jürgen Kessler/dpa

Es konnte nur besser werden im zweiten Durchgang. Hatte man gehofft. Doch zumindest bei den Roten Bullen wirkte weiter alles ziemlich farblos.

Der FSV, der sich vermutlich selbst irgendwie wunderte, dass er in seinem aktuellen Zustand gegen ein Team aus der Königsklasse so gut bestehen konnte, suchte langsam mal den Weg nach vorne.

Nach 58 Minuten gaben aber stattdessen endlich die Gäste ein offensives Lebenszeichen ab. Xavi Simons jagte die Kugel von der Strafraumkante aus mit Wucht in Richtung rechtes unteres Toreck. Der bis dahin fast arbeitslose Robin Zentner im FSV-Kasten parierte jedoch stark zur Ecke.

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RB Leipzig Kult-Coach Geyer zum möglichen Rose-Aus bei RB Leipzig: "Klemmt ein bisschen die Säge!"

Dann war das Aufbäumen der Sachsen aber auch schon wieder vorbei. Alles erinnerte an das 0:0 gegen den VfL Bochum vor ein paar Wochen, wo die Rose-Elf ebenfalls nicht wusste, was sie gegen einen tiefstehenden Kontrahenten machen soll.

Mit jeder Minute die verging, bekamen die Hausherren damit mehr Selbstvertrauen - und belohnten sich tatsächlich mit einem Tor. Wieder war ein RB-Fehlpass vorausgegangen, Karim Onisiwo trieb über rechts die Kugel nach vorne und flankte schließlich in die Mitte. Dort kam Jae-sung Lee in den Strafraum gerauscht und drückte die Kugel über die Linie (76.).

Und es kam noch schlimmer für die Sachsen, die ihre schlechteste Saisonleistung auf den Platz brachten. Nach einem Freistoß herrschte Chaos im Bullen-Strafraum. Die Gäste bekamen die Kugel nicht weg, Nutznießer war Leandro Barreiro, der das 2:0 machte. Der VAR checkte noch auf Abseits - doch der Treffer zählte (80.).

Damit war die Angelegenheit natürlich durch. Der 1. FSV Mainz 05 feierte seinen ersten Saisonsieg. RB muss sich nach der zweiten Pleite am Stück dringend hinterfragen.

Mainz reist am kommenden Wochenende in der Liga zum Auswärtsspiel zum SV Darmstadt 98. RB ist schon am Dienstagabend in der Champions League bei Roter Stern Belgrad gefordert.

Pure Erleichterung beim 1. FSV Mainz 05, die ihren ersten Saisonsieg feiern konnten.
Pure Erleichterung beim 1. FSV Mainz 05, die ihren ersten Saisonsieg feiern konnten.  © Jürgen Kessler/dpa

Statistik zum Spiel 1. FSV Mainz 05 gegen RB Leipzig

FSV Mainz 05 - RB Leipzig 2:0 (0:0)

FSV Mainz 05: Zentner - van den Berg, Guilavogui (16. da Costa), Leitsch - E. Fernandes, Barreiro Martins, Kohr (67. Krauß), Caci - Richter (67. Barkok), J.-s. Lee (90.+2 Papela) - Onisiwo (90.+2 Ajorque)

RB Leipzig: Blaswich - Simakan, Klostermann (82. Poulsen), Lukeba - Henrichs, Schlager, Kampl (82. Haidara), Raum - Baumgartner (67. T. Werner), Simons (82. Forsberg) - Openda (67. Sesko)

Schiedsrichter: Bastian Dankert (Rostock)

Zuschauer: 30.100

Tore: 1:0 J.-s. Lee (76.), 2:0 Barreiro Martins (80.)

Gelbe Karten: Caci (2), Barkok (1), van den Berg (4) / Klostermann (2)

Titelfoto: Picture Point / Roger Petzsche

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