Nicht mehr viel von RB Leipzig übrig - und keiner weiß, woran es liegt
Leipzig - Endlich mal ein paar Tage Zeit für Training! Nach mehreren englischen Wochen hat RB Leipzig unter der Woche einige Einheiten auf dem Plan. Und die sind offensichtlich auch dringend nötig.
Das lust- und ideenlose 0:0 gegen Union Berlin war nach der 0:1-Schmach bei Sturm Graz bereits der zweite Auftritt in Folge, der eines ambitionierten Champions-League-Anwärters nicht würdig war.
Es wirkt fast so, als haben die Roten Bullen ihre Identität verloren. Denn gerade das Offensivspiel, was die Sachsen so lange ausgezeichnet hat, ist gefühlt ausgestorben.
Bei der Frage, woran das liegt, stößt man auf Rätsel. Der Kader? Mit Lois Openda (24), Benjamin Sesko (21), Xavi Simons (21) und Antonio Nusa (19) offensiv eigentlich weltklasse besetzt- auf den Platz bekommen sie ihr Können aktuell aber nicht.
Am Trainer? Dass die Kicker hinter Marco Rose (48) stehen, wurde schon öfter deutlich. Auch steht der Leipziger intern und bei den Fans hoch im Kurs. Letztendlich zählen aber Ergebnisse - und die liefert RB aktuell nicht.
Dafür gab sich Rose am Samstagabend sogar teils selbst die Schuld, weil er im ersten Durchgang falsch aufstellte. Der Coach: "Die erste Halbzeit nehme ich auf meine Kappe, wir haben Union anders erwartet. Mit Ballkontrolle wäre das kein Problem gewesen, aber so hatten wir keine Struktur beim Gegenpressing."
Marco Rose bleibt wohl vorerst Trainer von RB Leipzig
Doch trotz des Patzers hat Rose weiter Rückhalt.
Sportboss Marcel Schäfer (40) sagte nach dem espritlosen 0:0: "Ich habe sehr viel Geduld in der Trainerfrage. Wir sind auf Platz 4. Unser Ziel ist, nächstes Jahr wieder die Champions League zu erreichen." Ein Ziel, das aber durchaus in Gefahr ist.
Zurück zum Thema: Woran liegt die aktuelle Tiefphase? "Ich habe das Gefühl, dass wir verkopft sind, uns im Spiel nach vorn zu viele Gedanken machen", analysierte Kapitän Willi Orban (32).
RB-Vater Ralf Rangnick (66) sagte zuletzt nur, dass irgendwas nicht stimme im Verein.
Vielleicht weiß wirklich aktuell niemand so richtig, wo genau der Fehler liegt.
Doch die Behebung des Problems sollte eher früher als später erfolgen, sonst sind die restlichen Saisonziele auch akut in Gefahr.
Titelfoto: Picture Point / Roger Petzsche