Drohungen gegen RB Leipzigs Henrichs: Marco Rose fordert Gefängnisstrafen für Hetzer

Leipzig - Nach den massiven Anfeindungen gegen Nationalspieler Benjamin Henrichs (26) hat sich RB Leipzigs Trainer Marco Rose (46) für ein härteres Eingreifen des Staats gegen Hetze im Internet ausgesprochen.

Für RB-Leipzig-Coach Marco Rose (46) braucht es offenbar drakonische Strafen, damit Leute, die Hass im Netz verbreiten, zum Nachdenken angeregt werden, "sich wie ein normaler, sozialer Mensch zu verhalten".
Für RB-Leipzig-Coach Marco Rose (46) braucht es offenbar drakonische Strafen, damit Leute, die Hass im Netz verbreiten, zum Nachdenken angeregt werden, "sich wie ein normaler, sozialer Mensch zu verhalten".  © Jan Woitas/dpa

"Ich habe den Eindruck, dass man drakonischere Strafen verhängen sollte, dass sich der Staat Gedanken machen sollte. Indem man solche Kameraden einfach mal für ein paar Tage aus dem Verkehr zieht", sagte Rose am Freitag, "und ein paar Tage wegsperrt, dann würde man dort möglicherweise den einen oder anderen zum Nachdenken anregen, sich wie ein normaler, sozialer Mensch zu verhalten."

Henrichs hatte nach dem Sieg im Pokal-Viertelfinale gegen Borussia Dortmund (2:0) Einblick in seine persönlichen Nachrichten in den sozialen Netzwerken gegeben. Dort waren der 26-Jährige und seine Familie massiv rassistisch und antisemitisch angefeindet worden.

"Wir leben in einer Gesellschaft, wo jeder im Netz Hass und Rassismus verbreiten kann", schrieb Henrichs. Der Defensivspieler bekommt nach dpa-Informationen öfter Hassnachrichten, in dieser Geballtheit wie nach dem Dortmund-Spiel allerdings noch nie.

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Henrichs, der nun rechtliche Schritte in Erwägung zieht, möchte sich öffentlich dazu nicht weiter äußern.

"Wichtig, dass man immer wieder Zeichen setzt"

Er hatte genug von der Hetze: Nach dem Spiel gegen Dortmund veröffentlichte Benjamin Henrichs (26) die Hass-Nachrichten, die er im Netz erhielt. Nun erwägt er, rechtliche Schritte gegen die Verfasser einzuleiten.
Er hatte genug von der Hetze: Nach dem Spiel gegen Dortmund veröffentlichte Benjamin Henrichs (26) die Hass-Nachrichten, die er im Netz erhielt. Nun erwägt er, rechtliche Schritte gegen die Verfasser einzuleiten.  © Marius Becker/dpa

Rose stellt sich wie der Klub vor seinen Spieler.

"Es ist ganz wichtig, dass man immer wieder Zeichen setzt und sich gegen Rassismus und Hass im Netz stellt", sagte der 46-Jährige. "Es ist anonym, feige, aus dem Wohnzimmer, aus dem Schlafzimmer, aus dem Klo einfach Parolen loszulassen."

Roses Befürchtung ist allerdings, dass man das zum Thema mache, "aber zwei Tage später ist es vergessen. Wie so viele Dinge, wenn es um Grundsätzliches geht."

Titelfoto: Jan Woitas/dpa

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