Minutenlanger Sinnlos-Check! VAR-Ärger für RB Leipzig nach "Handspiel"
Leipzig - Chancentod RB Leipzig! Beim 0:0 gegen den FSV Mainz 05 ließen die Sachsen reihenweise gute Chancen und zahlreiche Ecken ungenutzt. Drei VAR-Szenen sorgten dabei vor allem bei den Fernsehzuschauern für Kopfschütteln.
Es passierte in der 8. Minute. Lois Openda rannte im Mainzer Strafraum nach Steilpass zur Torauslinie, wollte den Ball in Richtung des Elfmeterpunkts bringen. Andreas Hanche-Olsen stand allerdings im Weg, blockte die halbhohe Flanke ab.
Frank Willenborg zögerte nicht, zeigte sofort auf den Punkt - Strafstoß für RB also! Doch der Kölner Keller checkte die Szene. Zurecht, denn der Norweger bekam die Kugel ganz klar nicht an Hand oder Arm, sondern lediglich an die Hüfte.
Schon in der ersten Zeitlupe hat man dies erkannt, alle weiteren Wiederholungen waren fast überflüssig. Trotzdem wurde der Schiedsrichter vollkommen sinnlos vom VAR an den Bildschirm geschickt. Aber auch der Leiter von bis dato 86 Bundesliga-Partien brauchte lange, um zur richtigen Entscheidung "kein Elfmeter" zu kommen. Insgesamt vergingen drei Minuten des unnötigen Wartens.
Für RB war es auch im Anschluss ein großes Geduldsspiel gegen extrem defensiv eingestellte Mainzer, die - Obacht, Leipzig - in ihren vergangenen sieben Spielen immer getroffen hatten.
Die Leipziger hatten das große Ziel, gegen den Tabellen-Sechzehnten den 16. Saisonsieg zu feiern und den BVB vorm Klassiker am Abend in München ordentlich unter Druck zu setzen.
Frank Willenborg gibt fälligen Elfmeter für RB Leipzig nicht
Ein paar Mal schafften es die individuell stärkeren Sachsen vors Mainzer Tor, doch Lois Openda freistehend vor Robin Zentner (36.) oder Dani Olmo sowie Xaver Schlager per Doppelchance (45.+3) netzten nicht ein. Dafür Openda in der Nachspielzeit der ersten Hälfte, der aber bei der Vorlage vom rechten Flügel deutlich im Abseits stand (45.+1).
Auch nach einer Stunde war Willenborg im Zentrum des Leipziger Unmuts: Sepp van den Berg fuhr an der Strafraumkante gegen Xavi Simons die Hüfte raus, brachte den Holländer zu Fall (61.).
Der Unparteiische ließ weiterlaufen - eine Fehlentscheidung, denn der Mainzer ging nur auf den Körper. Und da die Sechzehner-Linie zur Box zählt, hätte es Elfmeter geben müssen.
Für die Roten Bullen war es ein absolut zäher Nachmittag. Aus dem deutlichen Chancen-Übergewicht konnten sie nichts Zählbares herausholen, auch nicht nach dem offensiven Doppelwechsel von Openda und Christoph Baumgartner auf Benjamin Sesko und Yussuf Poulsen (69.).
Nach Ablauf der regulären Spielzeit gab es die nächste (strittige) VAR-Szene. Schlager hatte Jonathan Burkardt knapp im Sechzehner gegen den Fuß getreten. Willenborg gab keinen Strafstoß. Auch das war nicht ganz unumstritten (90.+2).
Statistik zum Bundesliga-Spiel RB Leipzig gegen den FSV Mainz 05
RB Leipzig - 1. FSV Mainz 05 0:0
RB Leipzig: Gulacsi - Henrichs (82. Simakan), Orban, Lukeba, Raum - Kampl (82. Seiwald), Schlager - Olmo, Xavi Simons - Baumgartner (69. Poulsen/87. Elmas) , Openda (69. Sesko). – Trainer: Rose
1. FSV Mainz 05: Zentner - Hanche-Olsen (81. Fernandes), Guilavogui, van den Berg - Mwene, Amiri, Barreiro, Caci (56. Widmer) - Onisiwo (56. Gruda), Burkardt - Ajorque (56. J.-S. Lee). – Trainer: Henriksen
Zuschauer: 44.000
Schiedsrichter: Frank Willenborg (Osnabrück)
Gelbe Karten: Lukeba (3), Xavi (7) / Caci (6), Amiri (4), Mwene (4), Barreiro (6), Hanche-Olsen (2)
Titelfoto: Picture Point/Roger Petzsche