Marco, was ist bloß mit RB Leipzig los?
Leipzig - "Mit Sicherheit" werden sich die Verantwortlichen bei RB Leipzig die Frage stellen, ob Marco Rose (48) zumindest bis Saisonende noch der richtige Trainer ist - glaubt zumindest Sky-Experte Dietmar "Didi" Hamann (51). Das 1:2 gegen Mainz gibt jedenfalls Anlass dazu.

Die Leichtigkeit ist weg, die Dominanz blitzt nur selten auf, Siegesserien sind Fehlanzeige. Bei RB Leipzig läuft es in dieser Saison einfach nicht rund. Dem Viertelfinal-Sieg im DFB-Pokal gegen Wolfsburg folgte am Samstag die Heimpleite gegen Mainz. Ein weiteres Kapitel einer stürmischen Fahrt von Captain Marco Rose (48).
Der gebürtige Leipziger hatte den Horror-November mit nur einem Punkt aus sechs Pflichtspielen überstanden, ließ dem krönenden Höhepunkt gegen Wolfsburg (1:5) ein 3:0 gegen Frankfurt und 2:0 in Kiel folgen. Auch diese Phase hielt nur kurz.
Aktuell durften die Sachsen nur einmal in den vergangenen acht Bundesliga-Spielen einen Sieg feiern. "Das ist einfach zu wenig", analysiert Hamann korrekt. "Die Qualifikation für die Champions League ist mehr als in Gefahr. Wenn du mich heute fragst, ob sie in der Konstellation reinkommen, sage ich nein. Da gibt es andere Mannschaften, die besser in Schuss sind."
Vielleicht, so der 51-Jährige, werde RB nicht mal Fünfter oder Sechster, verpasse möglicherweise Europa komplett. "Ich sehe nichts, was mir Hoffnung geben sollte, dass es in den nächsten Wochen besser wird."

Zieht RB Leipzig noch vor dem Saisonende die Reißleine?

Dass Marco Rose im Interview nach der Pleite erneut die Verletztensituation um Benjamin Henrichs (28), Xaver Schlager (27), Antonio Nusa (19) und den gerade genesenen Yussuf Poulsen (30) ansprach, empfindet Hamann als den falschen Weg.
"Alle haben Verletzte, das gehört zum Geschäft. Das solltest du nicht als Ausrede benutzen", so der 268-fache Premier-League-Spieler.
Plötzlich ist RB Leipzig nur noch Sechster, hat zwar "nur" drei Punkte Rückstand auf Platz vier, aber auch nur einen ebenso großen Vorsprung auf den BVB, der Zehnter ist.
Klammert man den FC Bayern München und Meister Bayer Leverkusen aus, kämpfen neben RB noch sieben andere Teams um die zwei weiteren Königsklassen-Plätze. In dieses Rennen gehen die Roten Bullen gerade nicht in der Pole-Position.
Titelfoto: Picture Point/Gabor Krieg