Rose wütet bei RB-Pleite: "Hör auf zu quatschen jetzt!"
Wolfsburg - Als klar bessere Mannschaft trotzdem verloren: Mit ordentlich Frust ist RB Leipzig am Samstagabend zurück in die Messestadt gereist. Mit einem 1:2 aus Wolfsburg im Gepäck, das höchst unnötig war.
Schon während des Spiels, als sich die Roten Bullen nach einer schlechten Anfangsphase samt 0:1-Rückstand gerade zu fangen schienen, wurde es laut an der Seitenlinie.
Trainer Marco Rose (47) war aus seiner Haut gefahren, als Lois Openda (23) wegen einer Schwalbe doch keinen Elfmeter bekam und die Wolfsburger Bank vehement eine Gelbe Karte gegen den Belgier forderte - die ihm Schiedsrichter Robert Hartmann (44) auch zeigte.
"Sag' dem mal, der soll aufhören zu quatschen", schrie und gestikulierte Rose in Richtung eines Wolfsburgers, der "mehrfach" Gelbe Karten forderte. Und sprach die Person direkt an: "Hör auf zu quatschen jetzt!" Rose und sein Widersacher gingen aus dieser Aktion übrigens selbst mit einer Verwarnung heraus.
Und analysierte nach Schlusspfiff: "Der Trainer ist mächtig bedient, weil es inhaltlich sehr viel Gutes gab. Mir ist wichtig, dass wir untereinander nicht darüber sprechen, dass es Pech war, weil wir über 90 Minuten immer Zeit haben, Dinge in unsere Richtung zu lenken und zu korrigieren", sagte er bei Sky.
Rose weiter: "Wenn man so viel richtig macht wie wir heute, so viele Großchancen hat, am Ende fast gar nichts zulässt und trotzdem als Verlierer vom Platz geht, macht das wütend."
Didi Hamann: "Das ist ein Stück weit Unvermögen"
Sky-Experte Dietmar "Didi" Hamann (50) sah Parallelen zum Mainz-Spiel vor drei Wochen, als die Leipziger ebenfalls größtenteils "haushoch überlegen" waren und gegen den damaligen Tabellenletzten dennoch 0:2 verloren.
"Pech ist es natürlich nicht, das ist dann auch ein Stück weit Unvermögen", fand Hamann. "Wenn du die Chancen, die du dir rausarbeitest und der ganze Aufwand umsonst ist ... Das Spiel hätten sie nicht verlieren dürfen!"
Auch das 0:0 gegen Bochum Anfang Oktober passt für den 50-Jährigen ins Bild: "Wenn man sich die Bayern anschaut, die Leverkusener, die Dortmunder: Auch, wenn sie nicht gut spielen, finden sie immer wieder Wege, dass sie Spiele gewinnen."
Zudem forderte er, dass die Offensive variabler sein müsse und nicht alles auf den Schultern von Openda und Xavi Simons (20) abladen dürfe: "Zwei junge Kerle, die das erste Jahr in Leipzig sind, können nicht alles alleine machen."
Dienstag (21 Uhr) geht's für RB bei Manchester City um den Sieg in Champions-League-Gruppe G. Die Skyblues trennten sich am Nachmittag 1:1 vom FC Liverpool.
Titelfoto: Bildmontage: Picture Point/Roger Petzsche