Marco Rose will mit RB Leipzig "raus aus der Opferrolle", sagt aber auch: "Ich leide!"
Leipzig - "Ich sage ganz ehrlich: Ich leide!" Worte von Marco Rose (48), dessen Arbeit allmählich kritisch(er) beäugt wird und der am besten am Mittwoch (20.45 Uhr/ZDF & Sky) gegen Eintracht Frankfurt einen Sieg mit RB Leipzig einfährt. Allerdings fragt er sich, was ein möglicher Nachfolger anders machen sollte als er.
Die nächste Hiobsbotschaft ließ nach dem blamablen 1:5 gegen Wolfsburg nicht lang auf sich warten. Obwohl man nach seiner Auswechslung nicht die Vermutung hatte, wird Castello Lukeba (21) wegen einer Muskelverletzung etwa zwei Monate pausieren müssen.
"Wir befinden uns in einem Teufelskreis und kommen da im Moment nicht raus", sagte Rose am Dienstag. "Du musst aber beim Beispiel Castello ins Risiko gehen. Das war wahrscheinlich schon wieder das eine Spiel zu viel, was dazu führt, dass er wieder verletzt ist."
Neben El Chadaille Bitshiabu (19) und David Raum (26) ist der Franzose schon der dritte Verteidiger, der am Mittwoch nicht zur Verfügung steht. Ob Lukas Klostermann (28) nach Kniebeschwerden wieder an Bord ist, bleibt zudem offen.
Obwohl Lutsharel Geertruida (24) eine Pause gebrauchen könnte, müsse er definitiv gegen die Hessen spielen. "Wir haben keine Chance, ihn rauszunehmen und zu entlasten."
Trainingsfreier Montag bei RB Leipzig: "Könnte man denken: Ist das das richtige Signal?"
Sechs Spiele ist RB sieglos, verlor fünf davon. Eine Horrorserie, die endlich beendet werden soll. Immerhin konnten die Jungs bei einer Fanclub-Weihnachtsfeier am Sonntag Zuspruch erfahren und Kraft tanken.
Montag gab's frei. "Da könnte man denken: Ist das das richtige Signal? Das sind aber nicht unsere Themen. Es war wichtig, auch mal den Kopf freizubekommen."
Man müsse jetzt "aus der Opferrolle raus", forderte der Coach, der sich aber auch die Frage stellt: "Wenn hier ein anderer sitzt, was der erzählen sollte in unserer Situation. Inhaltlich gibt es nicht so viele Alternativen", so der 48-Jährige, der "die Ruhe selber" sei und überzeugt ist, "dass wir das drehen können, wenn wir ein paar Umstände ändern und verbessern".
Dass der beste Saisonstart der Vereinsgeschichte mittlerweile vergessen scheint, sei normal im Geschäft "und da jammer' ich auch nicht rum. Ich weiß, dass die Jungs wollen, aber im Moment können nicht alle so, wie sie wollen. Aber dafür sind sie alt genug und ein Stück weit selber verantwortlich."
Erik ten Hag ein möglicher Nachfolger?
Sollte es für Rose im Worst Case zu einer Freistellung kommen, werden im Markt schon Namen von Nachfolgekandidaten gestreut. Roger Schmidt (57) wolle eher nicht den Feuerwehrmann mitten in der Saison spielen. Am Dienstag ploppte Erik ten Hag (54) auf, der Ende Oktober bei ManU beurlaubt wurde.
So weit, da sind sich viele Fans sicher, soll es aber gar nicht erst kommen. Es soll weitergehen. Zurück in die Erfolgsspur. Mit Marco Rose.
Titelfoto: Picture Point/Roger Petzsche