Leipzigs Superserie reißt in Leverkusen: Verspielt RB jetzt die Champions League?
Leverkusen - Die Superserie ist gerissen! RB Leipzig kassierte im siebten Spiel in der BayArena seine erste Niederlage (0:2) und blieb darüber hinaus erstmals gegen Bayer torlos. Leverkusen reitet dagegen unter Trainer Xabi Alonso weiter auf einer Erfolgswelle.
Im Duell der "Speed-Teams" der Bundesliga musste die Werkself auf Supertalent Florian Wirtz (Magen-Darm-Beschwerden) verzichten, was man dem sonst so facettenreichen Leverkusener Spiel anmerkte.
Auf Leipziger Seiten überraschte Marco Rose mit der Aufstellung von Benjamin Henrichs auf dem linken Flügel, während Marcel Halstenberg als rechter Schienenspieler, also seitenverkehrt, aufgeboten wurde. David Raum, nominell auf der linken Seite gesetzt, fehlt gelbgesperrt.
Doch das Spiel der beiden Umschaltmannschaften kam lange nicht wirklich auf Touren. Erst in der 32. Minute sorgte ein Lattenknaller aus der Distanz von Bayer-Verteidiger Piero Hincapié für das erste richtige offensive Ausrufezeichen.
Leverkusen wurde fortan besser und spielte in der 40. Minute über Robert Andrich und Moussa Diaby einen simplen, aber effektiven Angriff zu Ende. Adam Hlozek verwerte die Hereingabe von rechts in den Rücken der Leipziger Abwehr - und schon stand es 1:0.
Leipzig kam im ersten Durchgang nur zu einer wirklichen Chance, als Halstenberg über die rechte Seite Nationalspieler Timo Werner in Szene setzte. Der Angreifer fand in Leverkusens Keeper Lukas Hradecky seinen Meister.
Bayer Leverkusen hat nach dem Sieg nur noch vier Punkte Rückstand auf RB Leipzig
Selbes Bild im zweiten Abschnitt: Die Roten Bullen taten sich bis zur 60. Minute schwer gegen müde Leverkusener, die am Donnerstag mit ihrem Sieg in Belgien bei Union Saint Gilloise (4:1) das Europa-League-Halbfinale klargemacht hatten. Zwingende Abschlüsse waren trotz drückender Überlegenheit lange Zeit Mangelware.
Doch mit ein wenig Anlaufzeit zeigte vor allem die Einwechslung von Topspieler Christopher Nkunku, der zur Halbzeit für Kevin Kampl gekommen war, Wirkung. RB zog ein wahres Powerplay auf, aus dem sich Bayer kaum mehr zu befreien wusste.
Doch die letzte Konsequenz ging den Roten Bullen im Abschluss ab. In der 81. Minute schaltete Leipzig-Coach Rose mit den Einwechslungen von André Silva und Emil Forsberg auf volle Offensive um.
Währenddessen mehrten sich die Leverkusener Kontersituationen, die lange nicht das tödliche 2:0 erzwangen. Aber zumindest einen Platzverweis für Leipzigs Dominik Szoboszlai, der in der 85. Minute den pfeilschnellen Jeremie Frimpong nur noch per Notbremse im Strafraum stoppen konnte.
Der eingewechselte Nadiem Amiri trat zum Strafstoß an und zitterte den Ball zum 2:0 ins Netz. Damit war die Messe für die Leipziger gelesen, die auf Platz fünf abrutschen und nur noch vier Punkte Vorsprung auf die auf dem sechsten Platz rangierenden Leverkusen aufweisen.
Die Werkself holte indes den neunten Sieg aus den letzten elf Partien und ist nun seit 13 Pflichtspielen ungeschlagen.
Statistiken zum Bundesliga-Spiel Bayer Leverkusen gegen RB Leipzig
29. Bundesliga-Spieltag: Bayer Leverkusen - RB Leipzig, 2:0 (1:0)
Bayer Leverkusen: Hradecky - Kossounou, Tah, Hincapié (78. Fosu-Mensah) - Frimpong, Andrich, Demirbay, Bakker - Diaby (68. Amiri), Hlozek (68. Azmoun), Adli (90.+1 Bellarabi)
RB Leipzig: Blaswich - Klostermann (72. Laimer), Orban, Gvardiol - Halstenberg (60. Simakan), Kampl (46. Nkunku), Haidara (81. Forsberg), Henrichs - Szoboszlai, Olmo - Werner (81. André Silva)
Schiedsrichter: Daniel Schlager (Rastatt)
Zuschauer: 29085
Tore: 1:0 Hlozek (40.), 2:0 Amiri (86./Foulelfmeter)
Gelbe Karten: Hincapié (8), Amiri (5), Andrich (8) / Simakan (2), Haidara (5), Laimer (7)
Gelb-Rote Karten: - / Szoboszlai (85./wiederholtes Foulspiel)
Beste Spieler: Tah, Hincapié / Orban, Szoboszlai
Titelfoto: Bildmontage: Marius Becker/dpa