Kloppo-Talent Carvalho jetzt bei RB Leipzig: "War auf keinen anderen Klub fokussiert"

Bruneck (Italien) - Vergeblich versuchte Max Eberl (49), ins Leihgeschäft des Liverpool-Talents Fabio Carvalho (20) eine Ausstiegsklausel hinein zu verhandeln. RB Leipzig hofft, den Neuzugang dennoch von einem längerfristigen Engagement zu überzeugen. Offensichtlich ist der Deal aber ein Fit.

Voller Fokus: Fabio Carvalho (2.v.r., #18) beim Trainingsspiel im Südtirol-Camp.
Voller Fokus: Fabio Carvalho (2.v.r., #18) beim Trainingsspiel im Südtirol-Camp.  © Picture Point/Roger Petzsche

"Ich bin hier, um von großartigen Spielern und Trainern zu lernen. Es ist zwar nur ein Jahr, aber ich weiß nicht, was in Zukunft passiert", sagte Carvalho am Montag bei einer Medienrunde im Mannschaftshotel in Reischach, wo das Team noch bis Freitag im Rahmen des Trainingslagers untergebracht ist.

"Ich will das Beste für das Team geben. Hoffentlich erreichen wir zusammen wieder die Champions League im nächsten Jahr", setzte er sich und seinen neuen Kollegen auch schon Ziele.

Nach 21 Einsätzen (3 Tore) bei den Liverpool-Profis in der vergangenen Saison war für den vor zehn Jahren mit seiner Familie nach England übergesiedelten Carvalho klar, dass er mehr auf dem Rasen stehen will. "Ich bin zu Jürgen Klopp gegangen und habe mit ihm gesprochen."

Neue Sorgen, aber auch etwas Hoffnung bei RB Leipzig!
RB Leipzig Neue Sorgen, aber auch etwas Hoffnung bei RB Leipzig!

Als dann das Interesse der Roten Bullen kam, habe er nicht lang überlegen müssen, so der 20-Jährige. "Es war eine einfache Entscheidung, hierherzukommen. Ich war nicht wirklich auf einen anderen Klub fokussiert. Ich hatte eine Idee, worum es bei RB geht. Wie RB spielt, passt zu mir und meinem Fußball." Um Unterschiede herauszufinden, schaute er sich einige Leipziger Partien an.

Fabio Carvalho: "Marco Rose ist ein guter Trainer und ein guter Mensch"

Der gebürtige Portugiese ist für ein Jahr ohne Ausstiegsklausel vom FC Liverpool ausgeliehen.
Der gebürtige Portugiese ist für ein Jahr ohne Ausstiegsklausel vom FC Liverpool ausgeliehen.  © Picture Point/Roger Petzsche

Beim amtierenden Pokalsieger will Carvalho, der den deutschen Fußball schon immer verfolgt hat, natürlich "so oft spielen, wie es geht. Bundesliga, Pokal und Champions League zu spielen, ist eine tolle Gelegenheit für mich."

Von seinem neuen Coach Marco Rose (46), den der in England aufgewachsene Kicker als "guten Trainer und guten Menschen" bezeichnet, will er am liebsten ausschließlich auf der Zehn eingesetzt werden. "Dass wir hier mit zwei Zehnern spielen, macht es einfach für mich."

Das Flügelspiel sei zwar ebenfalls kein Problem für ihn, allerdings auch nicht sein Favorit, "weil man eingeschränkter ist, auf der Linie auf und abzugehen. Ich mag es, hinter den Stürmern zu sein, anzugreifen und kreativ zu sein."

Carvalho sang "Beautiful Girls" beim Teamabend: "Mein Gesang war gut, der einiger Spieler nicht so"

Der Portugiese stellte sich am Montag in einer Medienrunde vor.
Der Portugiese stellte sich am Montag in einer Medienrunde vor.  © Picture Point/Roger Petzsche

Eines seiner Vorbilder bei den Sachsen ist Emil Forsberg (31). Vom Schweden konnte die Leihgabe "in der kurzen Zeit viel lernen. Ich habe ihn gefragt, wie sein Positionsspiel auf dem Feld ist, weil er der Beste der letzten Jahre war. Er ist ein guter Junge. Ich bin sehr froh, ihn als Mitspieler und jetzt auch Freund zu haben."

Beim Teamabend ("Es ist sehr wichtig, dass die neuen Spieler integriert werden, damit das Eis gebrochen wird") am Samstag mussten die acht Neuzugänge singen, so sieht es das RB-Gesetz vor. Der Offensivmann trällerte Sean Kingstons "Beautiful Girls". "Mein Gesang war gut, der einiger Spieler nicht so. Sie haben mitgesungen, aber ich war der herausragende Performer", so seine Behauptung.

Und auch eine Kloppo-Story packte Carvalho noch aus: "Wenn er verärgert ist, ist das ein gutes Verärgertsein. Er will dir helfen. Ich kann damit umgehen, wie er es sagt, weil es konstruktive Kritik ist. Wie er redet und kommuniziert, hilft dir als Spieler auf und neben dem Platz."

Titelfoto: Picture Point/Roger Petzsche

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