King Emil Forsberg krönt seinen Abschied: RB Leipzig gewinnt aber nicht
Bremen - Dieser Typ, einfach Wahnsinn! Auf der letzten Station seiner Abschiedstournee hat Emil Forsberg noch einmal eine Torvorlage geliefert, durch die RB Leipzig am Dienstagabend bei Werder Bremen allerdings nicht über ein 1:1 hinauskam und die zweitbeste Fast-Halbserie seiner Bundesliga-Geschichte verpasste.
Trainer Marco Rose machte Forsberg in dessen 325. und letzten Abschiedsspiel ein vorgezogenes Weihnachtsgeschenk, ließ den nach New York abwandernden Schweden bei nasskühlem Wetter als Kapitän auflaufen. Mit der Binde um den Arm hätte er mit seinen Mitspielern beinahe sehr früh jubeln können.
David Raum brachte einen Freistoß aus dem halblinken Mittelfeld, der Ex-Leipziger Anthony Jung klärte nur unzureichend per Kopf. Castello Lukeba kam so zum Schuss, der Ball klatschte jedoch nur an den Pfosten. Gerade einmal 43 Sekunden waren da gespielt (1.).
Die 800 mitgereisten Fans sahen einen zunächst dominanten Auftritt des Tabellendritten, der mit einem Sieg und dann 35 Punkten nach 16 Spielen die beste Ausbeute nach der Vizemeister-Aufstiegssaison 2016 (36 Punkte) erreichen konnte.
Bis Mitte der ersten Halbzeit dauerte es, als Xavi Simons scharf, aber zu zentral aus 18 Metern abzog und Torhüter Michael Zetterer im Nachgreifen parierte (23.).
Nach einer halben gespielten Stunde waren die Nordlichter plötzlich außer Rand und Band, kombinierten mehrere hochkarätige Chancen. Eine der besten vergab Justin Njinmah, dessen Kopfball von Castello auf der Linie geklärt wurde (32.).
Lois Openda macht das 1:0 für RB Leipzig - Justin Njinmah gelingt Ausgleich für Werder Bremen
Yussuf Poulsens hauchdünn wegen Abseits aberkannter Führungstreffer - einem Abpraller-Kopfball nach Amadou Haidaras Schuss - besiegelte die torlose erste Halbzeit (41.).
Coach Ole Werner, der in seinem 50. Bundesliga-Spiel an der Seitenlinie des SVW stand, musste kurz nach Wiederbeginn den Rückstand hinnehmen: Forsberg, natürlich Forsberg, chipte hinter die Abwehrkette, wo sich Lois Openda im Laufduell vor Christian Groß schob, Zetterer zweimal parieren, den Einschlag zum 0:1 aber nicht verhindern konnte (47.).
Der 13 seiner 15 Punkte daheim eingefahrene Tabellenfünfzehnte ließ sich davon aber nicht vom längst eingeschlagenen Offensivweg abbringen. Marvin Ducksch drehte sich mit dem Ball wunderbar um sich selbst, schlenzte aber nur auf die Latte (56.).
Opendas vergebene Topchance aus der 67. Minute wurde acht Zeigerumdrehungen später bestraft: Njinmah ließ Kevin Kampl mit einem Haken stehen, zog aus 20 Metern mit links ab. Janis Blaswich bekam die Fingerspitzen dran, war aber letztlich machtlos - der Ausgleich zum 1:1 (75.).
Dabei blieb es. RB kann am Mittwoch nun von Stuttgart (gegen Augsburg) überholt werden, geht aber definitiv auf einem Champions-League-Platz ins neue Jahr.
Statistik zum Bundesliga-Spiel SV Werder Bremen gegen RB Leipzig
Bundesliga, 16. Spieltag
SV Werder Bremen - RB Leipzig 1:1 (0:0)
Werder Bremen: Zetterer - Friedl, C. Groß (82. Lynen), A. Jung - Weiser, Stage, Bittencourt (82. Woltemade), Agu (83. Deman) - Njinmah (87. Kownacki), Borré (63. Schmid), Ducksch
RB Leipzig: Blaswich - Henrichs, Klostermann, Castello (46. Simakan), Raum - Haidara, Kampl (76. Seiwald) - Forsberg (62. Baumgartner), Xavi (84. Fabio Carvalho) - Openda, Poulsen (76. Sesko)
Schiedsrichter: Tobias Reichel (Sindelfingen)
Zuschauer: 40.000
Tore: 0:1 Openda (47.), 1:1 Njinmah (75.)
Gelbe Karten: C. Groß (1), Bittencourt (4), Njinmah (1), Ducksch (4) / Kampl (2), Haidara (4)
Titelfoto: Bildmontage: Picture Point/Roger Petzsche, Sina Schuldt/dpa