Kampl veredelt RB Leipzigs Top-Woche: Aus diesem traurigen Grund widmet er sein Siegtor Sohn Jordi
Leipzig/Freiburg - Als ganz großer Gewinner im Rennen um die Champions League hat RB Leipzig beim Auswärtssieg beim SC Freiburg Big Points gesammelt. Der Siegtorschütze wurde danach ganz privat und wehmütig.
In der 73. Minute schlug die Stunde von Kevin Kampl (32). Von der Mittellinie an sprintete der Mittelfeldmann ungehindert in Richtung gegnerisches Tor, scheiterte aber zunächst im Sechzehner mit seiner Vorlage für Christopher Nkunku (25).
Der frühere slowenische Nationalspieler bekam den Abpraller aber wieder in den Fuß und netzte überlegt per Außenrist zum 1:0-Erfolg im Breisgau ein, der den sechsten Sieg der vergangenen sieben Pflichtpartien sowie den Sprung von Platz fünf auf drei bedeutete - bedingt auch durch Union Berlins Patzer in Augsburg (0:1).
"Der Abschluss war gut überlegt, aber klar gehört da ein bisschen Glück dazu", analysierte Kampl nach Abpfiff bei Sky. "Ich wollte Christo mitnehmen und ihm den tödlichen Pass in die Lücke spielen. Der Ball kommt aber zurück zu mir, dann hab ich die Nerven behalten."
Nach seinem Ausgleichstreffer zum zwischenzeitlichen 1:1 gegen Augsburg (Endstand 3:2) war auch Kampls zweites Saisontor ein enorm wichtiges. Auch für ihn persönlich.
"Mein kleiner Sohn ist gestern fünf Jahre alt geworden und ich konnte das zweite Jahr in Folge nicht bei ihm sein und ihn nicht sehen. Da ist man am Vortag vorm Spiel schon ein bisschen geknickt, weil der Kleine auch nicht versteht, warum Papa weg ist. Ich hoffe, er hat es heute gesehen. Das Tor war dann auch für ihn", sagte der Familienvater über seinen 2018 geborenen Jordi Noel.
Bremen, Bayern, Schalke: "Wir werden versuchen, die maximale Ausbeute zu holen"
Kevin Kampl wurde aber auch noch einmal sportlich: "Wir wussten, wie wichtig diese zwei Spiele sind, speziell heute das Spiel." Denn dieses sei noch ein Stück wichtiger gewesen, das oberste Saisonziel der erneuten Qualifikation für die Königsklasse zu erreichen.
"Jeder in der Bundesliga weiß, wie schwer es ist, hier zu spielen", so der 32-Jährige, der seiner Mannschaft den Respekt zollte.
Für die Roten Bullen geht es in den verbleibenden drei Ligaspielen noch gegen Werder Bremen, zum FC Bayern und gegen Schalke 04. "Wir werden auf jeden Fall versuchen, die maximale Ausbeute zu holen in den Spielen. Wir haben jetzt wieder Rückenwind mit drei Siegen in Folge und können mit breiter Brust in die letzten Spiele gehen."
Mit der Rückkehr in die Champions-League-Ränge sei man "wieder da, wo wir hinwollen. Aber wir wissen auch ganz genau, wenn wir nur ein paar Prozent nachlassen, kann sich das auch wieder ändern. So schlau sind wir aber, dass wir das bis zum Ende durchziehen."
Dafür werden die Sachsen "jetzt alles raushauen und dann auch versuchen, mit dem DFB-Pokal zu krönen." Denn am 3. Juni wartet Eintracht Frankfurt im Finale.
Titelfoto: Bildmontage: Tom Weller/dpa, Instagram/kevinkampl