"Größtmögliche Herausforderung" für RB Leipzig beim FC Bayern: "Ich weiß nicht, wo wir stehen!"
Leipzig/München - Einige Veränderungen beim FC Bayern München nach einer auf den letzten Zentimetern noch halbwegs geretteten Vorsaison, viele Transfers hingegen bei RB Leipzig: Der DFL-Supercup am Samstagabend (20.45 Uhr/Sat.1 & Sky) ist eine Standortbestimmung für Meister und Pokalsieger.
"Ich weiß nicht, wo wir stehen", gab RB-Trainer Marco Rose (46) auf der Pressekonferenz am Freitag zu. "Das habe ich intern zu den Jungs gesagt und das sage ich auch extern."
Nach den Abgängen von Josko Gvardiol (21, zu Manchester City), Christopher Nkunku (25, Chelsea), Dominik Szoboszlai (22, Liverpool), Konrad Laimer (26, Bayern), Marcel Halstenberg (31, Hannover) und André Silva (27, Real Sociedad) sowie der Integration acht neuer Spieler sitzen noch nicht alle Abläufe.
Aber: "Ich weiß, dass wir eine gute, junge, hungrige Truppe haben, mit tollen Jungs, die wir dazu geholt haben und einer Menge Erfahrung, die wir auch noch da haben." Er zählte Willi Orban (30), Emil Forsberg (31), Kevin Kampl (32), Dani Olmo (25) oder Yussuf Poulsen (29) auf.
Die alteingesessenen und dazugekommen Jungs "haben sich überraschend gefunden und sind ein homogener Haufen geworden", bestätigte Rose, der in der Vorbereitung samt Trainingslager in Südtirol "Schritte nach vorn" sah.
Marco Rose über den FC Bayern: "Das sind sie nicht gewöhnt, das wollen sie natürlich korrigieren"
Beim FC Bayern werde man auf Top-Niveau abgefragt, weiß der Coach, der sich auf die Unterstützung von 2700 mitreisenden Fans freuen kann.
In der Allianz Arena gegen den Rekordmeister um einen Titel zu spielen, sei die "größtmögliche Herausforderung. Aber wir freuen uns trotzdem drauf, weil wir uns das mit einem Titel im Juni [DFB-Pokal-Sieg, d. Red.] verdient haben. Für die Jungs gibt es nichts Schöneres, als sich auf diesem Niveau um den Titel zu messen."
Der 46-Jährige erwartet die Bayern spielfreudiger, kompakter, aggressiver, intensiver. "Ich glaube, dass die letzte Saison und die Schlussphase etwas ausgelöst hat bei so einem Verein. Es hat eine Zeit lang das Selbstverständnis gefehlt. Damit haben sie gerungen, das sind sie nicht gewohnt, das hat sich nicht gut angefühlt und das wollen sie natürlich korrigieren."
Obwohl mit Peter Gulacsi (33, Aufbautraining nach Kreuzbandriss), Amadou Haidara (25, Muskelverletzung), El Chadaille Bitshiabu (18, Innenbandriss im Knie) und vorerst auch noch Christoph Baumgartner (24, Oberschenkelblessur) starke Kräfte fehlen, werde Rose eine Mannschaft zusammenstellen, "die sich in der Vorbereitung verdient hat, dort zu starten".
Aufgrund des Supercups wurden die DFB-Pokal-Begegnungen der Kontrahenten verlegt. Die Bayern sind erst am 26. September bei Drittliga-Aufsteiger Preußen Münster gefordert, RB einen Tag später bei Zweitliga-Rückkehrer Wehen Wiesbaden.
Titelfoto: Picture Point/Roger Petzsche