Frankfurter Fan-Wucht im Pokalfinale? RB Leipzig wird "auch eine Menge Fans dabei haben"
Berlin - Zum 80. Mal wird am Samstagabend der DFB-Pokal vergeben. Zum zweiten Mal in Folge könnte ihn RB Leipzig in den Berliner Nachthimmel stemmen. Nach dem SC Freiburg im Vorjahr heißt der Gegner diesmal Eintracht Frankfurt. Gibt's mal wieder eine hessische Fan-Invasion?
Erst geht der "Finaltag der Amateure" am Mittag und Nachmittag mit 21 Partien über die Bühne, am Abend kicken dann die "Großen" im Olympiastadion.
"Wir sind mit einem guten Gefühl eingestiegen, anständiges Frühstück gehabt und sind hier, um das Ding zu gewinnen", sagte Marco Rose (46) nach der Ankunft in der Hauptstadt. "Wir sind einen weiten Weg gegangen, verdient im Finale und wollen den letzten Schritt auch noch gehen."
Auf den gebürtigen Leipziger wartet sein erstes Pokalendspiel, vor dem Dani Olmo (25) mit seiner Vertragsverlängerung bis 2027 ein starkes Zeichen für Mannschaft und Fans gesetzt hat.
Ein starkes Zeichen setzte auch die Frankfurter Fan-Invasion in Barcelona im Frühjahr 2022, wo große Teile des Camp Nou mit Eintracht-Anhängern besetzt waren. Sie peitschten ihr Team ins Halbfinale und letztlich zum unfassbaren Europa-League-Sieg.
Respekt oder gar Angst vor einer Frankfurter Fan-Übermacht hat Rose, der auf den Rot-gesperrten Josko Gvardiol (21) verzichten muss, nicht. "Wir sind erfahren genug und haben genügend Spiele gespielt, wo wir in solche Situationen gekommen sind. Das ist kein Riesenthema für uns." Und er ist sich sicher: "Wir werden auch eine Menge Fans dabeihaben, auf die wir uns verlassen können."
Zumindest habe das Finale eine Top-Stimmung verdient, die von beiden Lagern garantiert werde.
Kein Gespräch mit Dominik Szoboszlai - Gedenkminute für totgeprügelten Fußballer (†15)
Aufgrund Leipzigs viertem Pokalfinale seit 2019 ist es "fast ein Stück weit wie nach Hause kommen", sagte Kapitän Willi Orban (30) am Freitag.
Coach Marco Rose, der mit RB die abschließenden sechs Pflichtspiele der Saison gewann und aus den vergangenen zehn Begegnungen neun Siege einfuhr, hatte übrigens "kein Gespräch" mit Dominik Szoboszlai (22) wegen seines nicht abgesprochenen Interviews mit der ungarischen Zeitung "Index", in dem er sich einem Wechsel im Sommer nicht abgeneigt gezeigt hatte.
Ob er ihn aus disziplinarischen Gründen möglicherweise gar nicht in den Kader nimmt oder auf ihn setzt, ist noch unklar und wird sich erst am Abend zeigen, wenn die Aufstellungen veröffentlicht werden.
Gepfiffen wird das Finale von Daniel Siebert (39), der seine Pflichtspiel-Premiere im Olympiastadion hat. Da er selbst in Berlin wohnt, darf er weder Hertha- noch Union-Heimspiele leiten.
Zudem wird es vor dem Anpfiff eine Gedenkminute für den bei einem Turnier nach einem Schlag auf den Kopf verstorbenen Fußballer (†15) geben.
Und: Der MDR hat bereits am Freitagnachmittag angekündigt, die mögliche RB-Siegesfeier am Sonntag zwischen 13.30 und 14.30 Uhr live in der ARD-Mediathek und dem "Sport im Osten"-YouTube-Kanal zu übertragen. Brisant berichtet zudem am Sonntag ab 17 Uhr vom Fanfest. Natürlich nur im Falle der Titelverteidigung.
Titelfoto: Picture Point/S. Sonntag