Es sieht nicht gut aus: Wie viele Rückschläge kann Timo Werner noch ertragen?
London - Es gab eine Zeit, in der hätte sich Timo Werner (28) sicherlich etwas Ruhe um seine Person gewünscht. Zum Beispiel als 2023 bei RB Leipzig gar nichts mehr ging und der Stürmer die Winterflucht zu den Tottenham Hotspur antrat. Doch jetzt ist es wohl selbst ihm zu ruhig.
Es wirkt fast so, als sei der vor ein paar Jahren kaum aus der Nationalmannschaft wegzudenkende Werner inzwischen etwas in Vergessenheit geraten.
Als sich die Spurs im Sommer die Dienste des Angreifers per Leihe für eine weitere Saison sicherten und eine Kaufoption von marktwertgerechten 15 bis 17 Millionen Euro einbauen ließen, keimte Hoffnung auf, dass der 28-Jährige langfristig wieder zu alter Stärke finden könnte.
Immerhin hatte er auch durch eine Blessur in der Oberschenkelmuskulatur keine Gelegenheit gehabt, sich bei der EM zu beweisen.
Doch in drei Spielen der Engländer durfte Werner in dieser Saison insgesamt gerade einmal nur 28 Minuten ran.
Richtig frustrierend wurde es beim 1:2 am letzten Wochenende gegen Newcastle United, als der Angreifer reinkam und kurz danach der entscheidende Treffer zur Niederlage fiel. Selbstvertrauen tanken? Fehlanzeige.
Keine guten Aussichten für Timo Werner bei Tottenham
Fakt ist, dass sich der 28-Jährige offenbar aktuell wieder in dem luftleeren Raum bewegt, aus dem er eigentlich in Leipzig ausbrechen wollte. Wenig Einsatzzeit, keine Vertrauensbeweise, kaum Möglichkeiten, an alte Stärken anzuknüpfen.
Zwar wird es in der Europa League möglicherweise Rotation geben, aber ob das dem ambitionierten Stürmer reicht?
Dass mit Dominic Solanke (26) und Wilson Odobert (19) im Sommer gleich zwei Offensivleute verpflichtet wurden, die Werner leichtfüßig ersetzen können, macht alles sicherlich nicht leichter.
Vieles erinnert aktuell an seine Zeit beim FC Chelsea, wo zunächst auch alles ziemlich gut lief und irgendwann überhaupt kein Vertrauen mehr da war.
Die Frage ist jetzt nur: Wird es für den pfeilschnellen Deutschen irgendwann noch einmal die Gelegenheit geben, wieder mit voller Power anzugreifen?
Titelfoto: HENRY NICHOLLS / AFP