Erste Pressekonferenz von Löw bei RB Leipzig: "Der Geburtstag war dann im Arsch"
Leipzig - Mehr als 2700 Fans von RB Leipzig werden am Mittwochabend beim DFB-Pokal-Halbfinale beim VfB Stuttgart (20.45 Uhr/Sky) dabei sein. Was sie nach dem Rauswurf von Trainer Marco Rose (48) erwarten wird? Absolut unklar.

Bei der Pressekonferenz vor der Partie war Interimstrainer Zsolt Löw (45) am Dienstagvormittag zumindest ziemlich gut gelaunt.
Es sei "eine besondere, aber keine optimale Situation" bei seiner ersten Station als Cheftrainer bei einem Klub.
Löw erzählt: "Vor circa sechs Wochen hatte meine Frau ein Wochenende blockiert, um den wichtigen Geburtstag eines Freundes zu feiern. Doch dann erhielt ich einen Anruf von Marcel Schäfer, der mich davon überzeugen wollte, dass ich der richtige Mann für den Job bin. Das hat mich unerwartet getroffen. Da immer wieder Anrufe eintrafen und ich mich mit verschiedenen Personen austauschte, war der Geburtstag dann im Arsch. Letztlich haben wir gemeinsam beschlossen, dass es die richtige Entscheidung ist."
In den ersten Trainingseinheiten Anfang der Woche wollte er der Mannschaft direkt Feuer verleihen. "Wir haben die Möglichkeit, durch zwei gewonnene Spiele einen Titel zu gewinnen", so die erste Ansprache an das Team beim Kennenlernen. "Wir müssen einfach eine positive Stimmung reinkriegen."
In den ersten Tagen sei es jetzt wichtig, dass die Mannschaft "offen ist für meine Idee und ich offen bin für die Bedürfnisse der Jungs", so Löw. "Wenn die Spieler ein bisschen befreiter werden, dann haben wir sicherlich die Möglichkeit, eine zehn- bis 20-prozentige Leistungssteigerung zu erzeugen."
RB Leipzigs Matchplan gegen den VfB Stuttgart wird nicht verraten

Eine große Frage: Wird unter Löw nun wieder mehr der klassische RB-Fußball zu sehen sein? Wirklich in die Karten schauen lassen wollte sich der Trainer noch nicht. "Wir müssen genau überlegen, was wir in der Kürze der Zeit machen und an welchen Stellschrauben wir drehen", so Löw.
Dass bis zum Mittwoch alles Bisherige über den Haufen geworfen wird, sei aber nicht zu erwarten. Gerade die Offensive war in letzter Zeit maximal nur mittelmäßig unterwegs. Dort brauche es laut dem Fußballlehrer "viele Einzelgespräche", um den Torriecher zurückzugewinnen. Die Zeit wird er aber zunächst nicht haben.
Spannend: Wie bereits berichtet gilt Löws Aufgabe nur bis zum Sommer. Egal wie es läuft, "danach wird definitiv ein neuer Trainer auf der RB-Bank sitzen".
Titelfoto: Tom Weller/dpa