Der letzte Kampf bleibt unbelohnt: Schalke steigt nach Super-Aufholjagd in die 2. Liga ab
Leipzig - Dieser Kampf war der (vorerst) letzte erstklassige! Der FC Schalke 04 hat sich zum Bundesliga-Abschluss wacker geschlagen, durch das 2:4 (1:2) bei RB Leipzig aber die Chance auf den Klassenerhalt verpasst. Trotz toller Rückrunde geht es nach nur einer Saison wieder eine Etage tiefer.
Leipzigs Trainer Marco Rose wusste im Vorfeld, dass der unter mächtigem Druck stehende Tabellenvorletzte viel über Kampf und mannschaftliche Geschlossenheit kommen würde. Das sah man schon in den Anfangsminuten, in denen sich S04 Vorteile erarbeitete.
Örjan Nyland, der vor seinem Abschied ein letztes Mal zwischen den Pfosten stehen durfte, bekam allerdings viel zu wenig zu tun.
Bei ihrem ersten Bundesliga-Saisonabschluss zu Hause, den rund 3000 Menschen mit einem Fanmarsch zur Red Bull Arena eingeläutet hatten, lag durch gewohnt flottes Kombinationsspiel nach vorn Leipzigs Führung schnell in der Luft: Nach zweieinhalb Minuten verpasste Timo Werner aber nach Konrad Laimers Vorlagenschuss (3.).
In der 10. Minute ließ Schalkes Ralf Fährmann eine Hereingabe von Dani Olmo mittig abklatschen, wo Laimer an seinem 26. Geburtstag easy zum 1:0 einschieben konnte.
Obwohl den Sachsen die absolute Dominanz fehlte, setzte sich die Qualität durch. Nach kinderleicht anzusehendem Doppelpass mit Olmo tanzte Christopher Nkunku im Strafraum alle aus, netzte krönend mit seinem 15. Ligatreffer zum 2:0 ein (19.).
Kurioses Orban-Eigentor lässt Schalke noch mehr hoffen - Yussuf Poulsen macht alles klar
Eine Ecke brachte S04 aber wieder zurück ins Game: Rodrigo Salazar trat sie, Marcin Kaminski war zentral vor dem hochspringenden Nyland am Ball, köpfte zum 1:2-Anschluss ein (28.).
Wenige Minuten nach dem Seitenwechsel waren die Gäste plötzlich wieder voll im Match.
Nyland passte gefährlich auf den eingewechselten Kevin Kampl, der vom grätschenden Dominick Drexler vom Ball getrennt wurde. Marius Bülter war der Nutznießer, bekam die Kugel am Keeper vorbei. Nachdem das Spielgerät an den Pfosten kullerte, traf Willi Orban beim Klärungsversuch ins eigene Gehäuse - 2:2 (49.).
Mit nur einem weiteren Treffer hätte Schalke in der Blitztabelle an den zurückliegenden Stuttgart vorbei auf den Relegationsrang springen können. Und das war alles andere als unwahrscheinlich.
Das Pendel hätte in beide Richtungen ausschlagen können, wenn es auch die Roten Bullen deutlich ruhiger angingen ließen als die unter Zugzwang stehenden Knappen.
Ein dritter Treffer blieb beim Team von Thomas Reis aber aus. Leider, muss man fast sagen, nach einem weiteren Super-Kampf.
Vielmehr vollende Yussuf Poulsen in der 82. Minute einen Konter zum 3:2. Und Nkunku sorgte mit seinem 16. Saisontor für den 4:2-Endstand und schnappte sich gleichzeitig die Torjägerkanone, die er sich mit Bremens Niclas Füllkrug teilt.
Statistik zu RB Leipzig gegen den FC Schalke 04 am 34. Spieltag der Bundesliga
RB Leipzig - FC Schalke 04 4:2 (2:1)
RB Leipzig: Nyland - Halstenberg (61. Raum), Orban, Klostermann, Simakan - Haidara (46. Kampl), Laimer (61. X. Schlager) - Forsberg (69. Szoboszlai), Olmo - Nkunku, Werner (61. Poulsen)
Schalke 04: Fährmann - Matriciani (70. Ouwejan), Kaminski, van den Berg, Brunner - Kral, Latza (75. Karaman) - Bülter, Salazar (56. T. Mohr), Drexler - Polter
Schiedsrichter: Harm Osmers (Hannover)
Zuschauer: 47.069 (ausverkauft)
Tore: 1:0 Laimer (10.), 2:0 Nkunku (19.), 2:1 Kaminski (28.), 2:2 Orban (49./Eigentor), 3:2 Poulsen (82.), 4:2 Nkunku (90.+4)
Gelbe Karten: Haidara (7), Trainer Rose / Brunner (5), Polter (2)
Titelfoto: Bildmontage: Picture Point/Roger Petzsche