Der Absturz des Jean-Kevin Augustin: Darum hat RB Leipzig noch immer Probleme mit ihm
Leipzig - Sieht so eine gescheiterte Karriere aus? Bei seinem Wechsel 2017 von Paris St. Germain zu RB Leipzig galt Jean-Kevin Augustin (24) als ungeschliffener Rohdiamant, der bei den Sachsen den großen Sprung zu den Top-Stars machen könnte. Inzwischen ist von dieser Wunschvorstellung nicht mehr viel übrig.
Vier Jahre später ist das einzige, was von einer vielversprechenden Zeit bei den Roten Bullen geblieben ist, ein andauernder Rechtsstreit mit dem englischen Klub Leeds United.
Dort hatte man den Stürmer 2020 geparkt, nachdem bereits eine Leihe zur AS Monaco komplett im Fiasko endete.
Vor ein paar Wochen hat der Weltverband FIFA in erster Instanz die juristische Auseinandersetzung schließlich zugunsten von RB entschieden: Der Premier-League-Verein muss den 24-Jährigen kaufen und 21 Millionen Euro an den Bundesligisten überweisen.
"Wir sind froh, dass die FIFA in erster Instanz unsere Rechtsauffassung bestätigt", sagte Florian Scholz, Kaufmännischer Leiter bei den Roten Bullen nach dem Urteil.
Dennoch ist bislang kein Cent angekommen. Wie die "Bild"-Zeitung berichtet, ist die Urteilsbegründung immer noch nicht rausgegangen. Und selbst dann hätte der Verein 21 Tage Zeit, Einspruch einzulegen.
Somit könnte sich das Verfahren noch eine sehr lange Zeit ziehen. Zumal das Geld von der Insel nicht in einem Ruck kommen dürfte, sondern in einzelnen Tranchen. Für weitere Raten müssen die Sachsen erneut einen Anspruch geltend machen. Was für ein Ärger.
Jean-Kevin Augustin fast von der Bildfläche verschwunden
Jean-Kevin Augustin selbst kickt inzwischen für den französischen Erstligisten FC Nantes. Doch auch dort verläuft seine Karriere alles andere als rosig. Trainer Antoine Kombouaré (57) verbannte ihn in der Vorbereitung direkt in die Reserve und sagte: "Für mich ist es vorbei. Er ist nicht fit."
Das sonst von protzigen Bildern schimmernde Instagram-Profil des französischen Angreifers ist passenderweise inzwischen komplett ohne Postings.
Dass sich Augustin nach dem ganzen Hin und Her je im Profibereich noch einmal etablieren kann, scheint tatsächlich sehr unwahrscheinlich zu sein.
Titelfoto: Picture Point / Roger Petzsche