Blitzstart und Elfer-Ärger: RB Leipzig zittert sich in Bern zum ersten Champions-League-Sieg
Bern (Schweiz) - Die Schweizer haben es den Sachsen richtig schwer gemacht! RB Leipzig hat das erste Champions-League-Spiel der neuen Saison bei den Young Boys Bern mit 3:1 (1:1) gewonnen. Nach einem Blitzstart verloren die Gäste komplett den Faden und fingen sich verdient den Ausgleich ein. Ein nicht gegebener Elfer sorgte für Unmut bei RB. Xaver Schlager schoss schließlich doch die erneute Führung und Benjamin Sesko machte den Deckel drauf.
Die Sachsen brauchten überhaupt keine Eingewöhnungszeit und legten sofort los wie die Feuerwehr. Nach bereits drei guten Chancen für die Roten Bullen gab es eine Ecke von der rechten Seite.
David Raum trat an und flankte perfekt auf den Kopf von Mohamed Simakan, der sehr früh das 1:0 für die Gäste köpfte (3. Minute).
Auch in der Folge machten die Roten Bullen ein überragendes Spiel und ließen Bern kaum Luft zum Atmen. Die Sorge, dass der Bundesligist auf dem Kunstrasen nicht zurechtkommen könnte, schien unbegründet.
Nach 15 Zeigerumdrehungen spielten dann aber auch die heimstarken Schweizer richtig gut mit. Die Rasenballer schalteten nach ihrem Blitzstart einen Gang runter - und das ließ die Hausherren mutiger werden!
RB spielte plötzlich wie in der zweiten Halbzeit gegen den FC Augsburg. Doch im Gegensatz zu den Fuggerstädtern bestraften das die Berner. Ein paar einfache Pässe durch die Mitte und plötzlich stand Meschack Elia am Sechzehner relativ frei. Der Offensivmann trat lässig mit der Pike gegen das Leder und traf unhaltbar unten rechts (33.).
YB hatte nun alles im Griff, die Leipziger verloren sehr viele einfache Bälle. Doch bis zum Pausenpfiff passierte nichts mehr.
RB Leipzigs Xaver Schlager erzielt die Führung
Die zweite Halbzeit startete direkt mit einem Aufreger. Xavi wurde im Strafraum von Keeper Anthony Racioppi getroffen. Schiedsrichter Enea Jorgji schaute sich die Szene auf dem Videomonitor an - und gab zum Unmut der Gäste trotzdem keinen Elfmeter.
Leipzig war jetzt trotzdem wieder besser und drängte auf den zweiten Treffer. Lois Openda hatte schließlich die Riesenchance zur erneuten Führung. Doch sein Flugkopfball aus kurzer Distanz parierte Racioppi überragend (62.).
Den Sachsen lief langsam die Zeit davon. Der eingewechselte Sesko machte das vermeintliche 2:1 - der Treffer zählte aber wegen Abseits nicht (67.).
Schließlich war es Schlager, der alle RB-Dämme brechen ließ. Wieder war der Ausgangspunkt eine Ecke. Im Rückraum kam der Österreicher völlig frei an die Kugel und zog aus 24 Metern relativ flach ab. Der Ball schlug extrem platziert unten rechts ein (73.).
Danach waren aber wieder die Schweizer am Drücker, die unbedingt den Ausgleich wollten. Der Bundesligist verteidigte - wenn es brenzlig wurde - meist geschlossen rund um den eigenen Strafraum. Die Rasenballer mussten zittern, aber die Young Boys kamen nicht mehr wirklich gefährlich zum Abschluss.
Einer der Angriffsversuche von YB mündete schließlich in einen Konter der Leipziger. Benjamin Henrichs gab hervorragend in die Spitze zu Sesko weiter. Der Stürmer blieb vor dem Keeper cool und schoss rechts zum 3:1-Endstand in den Kasten (90.+2).
Für die Sachsen geht es schon am Samstag in der Bundesliga weiter. Dort reist die Elf zum Auswärtsspiel zu Borussia Mönchengladbach. Die Young Boys haben am Sonntag erneut ein Heimspiel gegen Lugano.
Statistik zum Spiel Young Boys gegen RB Leipzig
Young Boys Bern - RB Leipzig 1:3 (1:1)
Young Boys Bern: Racioppi - Janko (69. Blum), Amenda, Camara, Benito - Niasse (85. Nsame), Lauper (77. Males), U. Garcia (77. Persson) - Ugrinic - Elia, Itten (70. Ganvoula)
RB Leipzig: Blaswich - Henrichs, Simakan, Lukeba, Raum - Kampl, Schlager - Simons (88. T. Werner), Forsberg (80. Baumgartner) - Openda (88. Lenz), Poulsen (64. Sesko)
Schiedsrichter: Enea Jorgji (Albanien)
Zuschauer: 31.500 (ausverkauft)
Tore: 0:1 Simakan (3.), 1:1 Elia (33.), 1:2 Schlager (73.), 1:3 Sesko (90.+2)
Gelbe Karten: Benito (1), Lauper (1), Blum (1) / Kampl (1), Simons (1), Forsberg (1), Simakan (1)
Titelfoto: PICTURE POINT / S. Sonntag