Absolut irre! RB Leipzig gibt Drei-Tore-Vorsprung beim Letzten aus der Hand
Bochum - Gezwungenermaßen musste RB Leipzig am Samstag ohne echten Stürmer beim Tabellenletzten VfL Bochum antreten. Doch das schien die Sachsen im ersten Durchgang keinesfalls zu stören. Doch was in der zweiten Hälfte passierte, ist schwer zu erklären. Am Ende stand es 3:3 (0:3).
Aber von vorn: Bereits nach 21 Minuten stand es 3:0 für die Roten Bullen, die mit Christoph Baumgartner als einzige Spitze begonnen hatten.
Den Torreigen startete Kapitän Willi Orban, der von der linken Seite eigentlich nur in den Strafraum flanken wollte. Doch das Leder senkte sich unhaltbar im rechten oberen Toreck nieder (10.).
Und der Favorit blieb dran. Erhöhte nur drei Minuten später durch Antonio Nusa auf 2:0. Sein Schuss von der Strafraumkante konnte von Keeper Patrick Drewes nicht mehr komplett abgewehrt werden.
Und die Roten Bullen blieben gnadenlos. Nach einem tollen Angriff von links musste Baumgartner vom Strafraum aus nur noch zum 3:0 einschieben - das Ding schien schon früh gelaufen zu sein.
In der Folge nahmen die Gäste etwas das Tempo raus. Bochum versuchte irgendwie in der Offensive aktiv zu werden. Bis zur Halbzeit aber ohne Ertrag.
VfL Bochum schießt gleich nach Wiederanpfiff drei Tore gegen RB Leipzig
Doch wer geglaubt hat, dass nach der ersten Hälfte der Drops gänzlich schon gelutscht ist, wurde eines Besseren belehrt. Bochum kam gut aus der Kabine und machte schnell das 1:3.
Vorausgegangen war ein Missverständnis zwischen Peter Gulacsi und Nicolas Seiwald. Gerrit Holtmann ging dazwischen und gab an Myron Boadu weiter, der den Treffer erzielte (48.).
Und die Hausherren machten munter weiter und erzielten tatsächlich auch noch den zweiten Treffer! Torschütze war wieder Boadu, der nach Verwirrung in der Leipziger Hintermannschaft nur noch seinen Fuß hinhalten musste (57.).
Doch der Wahnsinn hörte nicht auf. Kurz danach gab es Strafstoß für Bochum. Nusa hatte im Strafraum gefoult. Boadu trat an und verwandelte sicher - der Hattrick (61.).
Danach war alles offen. Es gab Chancen auf beiden Seiten, wobei die Bochumer sogar näher am Sieg waren. Wie in Stuttgart verloren die Sachsen im zweiten Durchgang fast vollständig den Faden.
Bis zum Schluss lebte das Spiel durch seine Spannung. Am Ende gelang aber keinem Bundesligisten mehr ein Treffer, weil Yussuf Poulsen mit dem Schlusspfiff eine hundertprozentige Chance vergab. Ein denkwürdiges Spiel, mit zwei komplett unterschiedlichen Halbzeiten.
Statistik zum Spiel VfL Bochum gegen RB Leipzig
18. Spieltag
VfL Bochum - RB Leipzig 3:3 (0:3)
VfL Bochum: Drewes - Oermann, Ordez, Bernardo - Passlack (46. Holtmann), Bero, Sissoko, Wittek - de Wit (90.+2 P. Hofmann) - Boadu (90.+2 Daschner), Broschinski (89. Masovic)
RB Leipzig: Gulácsi - Klostermann, W. Orban, Seiwald - Baku (73. Poulsen), Vermeeren (68. Haidara), Kampl, Raum - Nusa, Xavi - Baumgartner
Schiedsrichter: Robert Hartmann (Wangen im Allgäu) -
Zuschauer: 24.158
Tore: 0:1 W. Orban (10.), 0:2 Nusa (13.), 0:3 Baumgartner (22.), 1:3 Boadu (48.), 2:3 Boadu (56.), 3:3 Boadu (61./Foulelfmeter)
Gelbe Karten: Bero (5), Passlack (3), Sissoko (4), Ordez (3) / -
Titelfoto: David Inderlied/dpa