1600 Gewaltbereite von "stolzem Volk" da: RB Leipzig muss gegen Belgrad "auf der Hut sein"
Leipzig - In der Champions League steht RB Leipzig am Mittwoch (21 Uhr/DAZN) ein wichtiger Schritt bevor. Gegen Roter Stern Belgrad könnten die Sachsen schon die Weichen fürs Achtelfinale stellen. Allerdings reisen die Serben nicht nur mit rund 1600 gewaltbereiten Anhängern an, sondern auch einer engagierten Mannschaft, die ebenso Großes vorhat.
Dass sich eine (klare) Favoritenstellung nicht immer auch in einem klaren Sieg niederschlägt, musste RB am 1. Spieltag erkennen. Bei den Young Boys Bern stand es lange 1:1, ehe erst in der Nachspielzeit das erlösende 3:1 fiel.
Nun also der serbische Rekordmeister! Der liegt in der heimischen Liga als Zweiter vier Punkte hinter Stadtrivale Partizan und drei vor Freiburgs Europa-League-Konkurrent Backa Topola. "Es sind Prinzipien zu erkennen gegen den Ball, eine gewisse Mannorientierung. Die Mannschaft spielt gegen und mit dem Ball mit sehr viel Energie und verteidigt ihr Tor mit allem, was sie hat", sagte Trainer Marco Rose (47).
Zudem verfügt das Team von Barak Bakhar (44) über eine Menge Offensivpower, spricht hier vor allem Osman Bukari (24, zwei CL-Tore in zwei Matches), Peter Olayinka (27) und Cherif Ndiaye (27) an. Zudem sei der zentrale Mittelfeldspieler In-beom Hwang (27) "überall am Feld zu finden".
Rose: "Man merkt, wie sehr sie diesen Wettbewerb leben. Da wartet schon Arbeit auf uns. Wir müssen auf der Hut sein, Umschaltsituationen kontrollieren und verhindern, brauchen natürlich auch Geduld und die richtigen Entscheidungen, um mit dem Ball Lösungen gegen sie zu finden."
Timo Werner hofft auf mehr Spielzeit: "Irgendwann werden wir vielleicht auch mal rotieren"
Für das Duell in der Red Bull Arena, für das 43.000 Tickets verkauft wurden - darunter 2500 an Gäste - wird der Coach wohl einmal mehr nicht auf Timo Werner (27) in der Startelf zurückgreifen. Er ist seit Wochen nur Joker, läuft seiner Form ausgerechnet vor der Heim-EM im kommenden Jahr hinterher.
Aktuell haben Lois Openda (23) und der frisch verlängerte Yussuf Poulsen (29) die Nase auch vor Benjamin Sesko (20) vorn. Der Däne wartet zwar noch auf sein erstes Saisontor, aber "gibt uns Struktur, auch wenn er nicht trifft", stellte der Übungsleiter fest.
"Die anderen müssen sich präsentieren, wenn sie die Chance bekommen. Wir haben jetzt viele Spiele, irgendwann werden wir vielleicht auch mal rotieren. Ich glaube, es wird jeder auf seine Spielzeit kommen. Ich sehe keinen klar vorne oder klar hinten", machte er allen Mut.
Die serbischen Fans, bekannt für ihren stimmungsvollen, aber leider auch immer wieder über die Stränge schlagenden Support, werden in einer Vielzahl nach Leipzig kommen. "Das ist ein sehr stolzes Volk, die ihre Mannschaft mit allem unterstützen, was sie haben."
Aber auch die Belgrader Auswechselbank sei vor allem beim 2:2 gegen Bern "sehr aktiv" gewesen, was auch unter den Akteuren auf und neben dem Platz zu hitziger Stimmung führen könnte. So oder so seien die eigenen Fans für die Roten Bullen ein wichtiger Faktor - so auch am Mittwoch. "Es geht nur gemeinsam, auch in schwierigen Phasen. Das Spiel könnte auch ein schwieriges werden", schloss Marco Rose nicht aus.
Titelfoto: Bildmontage: Nigel French/PA Wire/dpa, Picture Point/Gabor Krieg