Lok Leipzig: Was war das bitte für eine Hinrunde?

Leipzig - Von einem unruhigen Halbjahr beim 1. FC Lokomotive Leipzig zu sprechen, wäre fast schon eine Untertreibung. Der Regionalligist um Trainer Almedin Civa (51) hat teilweise katastrophale Monate hinter sich und muss sich über die Winterpause nun ganz genau fragen, wohin die Reise gehen wird.

Die wohl härteste Zeit von Almedin Civa (51) beim 1. FC Lokomotive Leipzig. Trotz Fan-Wut und miesen Ergebnissen ist der 51-Jährige noch Trainer.
Die wohl härteste Zeit von Almedin Civa (51) beim 1. FC Lokomotive Leipzig. Trotz Fan-Wut und miesen Ergebnissen ist der 51-Jährige noch Trainer.  © Picture Point / Gabor Krieg

Dabei sah im Sommer noch alles gut aus. Die Blau-Gelben feierten eine richtig starke Vorbereitung ab, besiegten unter anderem Drittligist Erzgebirge Aue (1:0).

Doch schon am zweiten Spieltag, als das Team nach 2:0-Führung noch mit 2:3 beim ZFC Meuselwitz verlor, wurde klar, dass irgendwas nicht richtig zusammenpasste.

Was folgte, ist schwer in Worte zu fassen. Die Eskalation der Fans beim Pokal-Aus gegen Eintracht Frankfurt (0:7). Brutale Rückschläge wie das 1:4 beim SV Babelsberg. Und natürlich die Dauerfrage: ist "Alme" noch der richtige Coach für den Regionalligisten?

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Ein Großteil der Fans schoss sich schon nach den ersten Pleiten auf den Trainer ein. Plakate mit "Civa raus" und heftige Anfeindungen im Netz waren zu lesen. Nur die Mannschaft stellte sich immer wieder hinter den 51-Jährigen, der ja nichts dafür könne, dass Torjäger wie Djamal Ziane (31) plötzlich nicht mehr treffen.

Und weil sie diese Moral gegen Jahresende einige Male auf den Platz brachten, sitzt Civa auch zum Jahreswechsel noch an der Seitenlinie. Doch ganz klar: Es wird 2024 Veränderungen geben.

Lok Leipzig in der Winterpause: Kommt Verstärkung im neuen Jahr?

Immer wieder Rückschläge, keine Konstanz. Zuletzt verlor Lok nach 2:0-Führung beim FSV Zwickau mit 2:3.
Immer wieder Rückschläge, keine Konstanz. Zuletzt verlor Lok nach 2:0-Führung beim FSV Zwickau mit 2:3.  © Picture Point / Gabor Krieg

Denn Platz 14 mit nur sechs Zählern Abstand auf einen Abstiegsrang ist nicht der Anspruch für einen ambitionierten Klub wie Lok Leipzig. Auch deshalb soll sich Civa in Zukunft mehr auf das Training konzentrieren können.

Den Sportdirektor-Posten, den er bislang noch innehatte, soll Toni Wachsmuth (37) übernehmen, der zuletzt bereits als Sportdirektor beim FSV Zwickau tätig war.

Lok-Präsident Torsten Kracht (56), der zu allem sportlichen Übel zuletzt noch einen Herzinfarkt erlitt, wünschte sich zudem mehr Unterstützung im wirtschaftlichen Bereich.

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Spannend wird auch, ob sich beim Spielerkader etwas tut. Voll dürften die Kassen nicht sein und wirkliche Verstärkung bekommt man in der Winterpause bekanntlich schwer.

In Anbetracht der fehlenden Konstanz und Fähigkeit, Partien wie zuletzt beim FSV nach 2:0-Führung nicht als Sieger über die Ziellinie zu bringen, wäre eine Nachbesserung sicherlich aber keine schlechte Idee. So kann die Loksche, die in dieser Saison alle Aufstiegsträume an den Nagel hängen muss, womöglich immerhin noch den Sachsenpokal verteidigen.

Titelfoto: Picture Point / Gabor Krieg

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