Präsident weg, Trainer weg, Spieler fassungslos: Wie kommt Lok Leipzig da wieder raus?
Leipzig - Chaos-Klub 1. FC Lokomotive Leipzig, anders lässt es sich aktuell kaum formulieren. Nach dem Abgesang des kompletten Präsidiums und dem Rauswurf von Trainer Almedin Civa (51) ist die Sorge der Fans um ihren Lieblingsverein absolut berechtigt. Doch irgendwie muss es ja weitergehen.
In einer gemeinsamen Erklärung versuchte das neue formierte Präsidium, der Aufsichtsrat und die Geschäftsleitung Geschlossenheit zu demonstrieren. "Es geht hier ausschließlich um unseren Verein! Wir alle sind aufgefordert, unsere Mannschaft bedingungslos zu unterstützen und gemeinsam aus dem Tabellenkeller zu kommen", heißt es darin.
Vier Heimspiele in Serie stehen für die Blau-Gelben jetzt auf dem Plan. Dort will man sich möglichst vom Thema Abstieg verabschieden, um in Ruhe für einen Neustart in der kommenden Saison zu planen.
Doch so leicht wird das definitiv nicht!
Nach Informationen der "Bild" haben auch die Spieler die personellen Veränderungen im Verein nicht gut weggesteckt. Beim Civa-Rauswurf sollen Tränen geflossen sein. Doch nicht nur wegen des Trainers, sondern auch, weil einige sich vom Klub im Stich gelassen fühlen.
In Teilen scheinen die Akteure wohl nicht ganz abgeholt worden zu sein. Die Folgen daraus waren am Sonntag beim desolaten 0:4 in Greifswald deutlich zu sehen.
Lok Leipzig braucht die sportliche Wende, um Kraft zu tanken
Aus diesem "unruhigem Fahrwasser", wie es in der Pressemeldung des Klubs heißt, wieder herauszukommen, wird ein gigantisches Stück Arbeit werden. Schon jetzt scheint klar: Ohne den Rückhalt der Fans wird das nichts! Die waren sich gerade beim Thema Trainer in den vergangenen Monaten massiv uneinig. Jetzt könnte ein gemeinsamer Neuanfang wirklich neue Energie erzeugen.
Der Klub: "Am Freitag geht es mit dem Heimspiel gegen den SV Babelsberg in entscheidende Wochen für uns. Gleich vier Partien in Folge finden bis zum 6. März in unserem Bruno-Plache-Stadion statt. Machen wir unser 'Bruno' also zur Festung. Alle nach Probstheida!"
Vielleicht sitzt dann auch Civa auf der Tribüne, um seinem ehemaligen Verein die Daumen zu drücken.
Auf Facebook hat er sich in einem emotionalen Post von den Lok-Anhängern verabschiedet: "Die letzten acht bis neun Monate waren sehr hart: Für mich, meine Familie und auch für die gesamte Lok-Gemeinde. Ich gebe nie auf! Ich bin ein Kämpfer, lasse keinen im Stich! Ich weiß aber auch, dass man bei einer sportlichen Schieflage personelle Entscheidung respektieren muss. Ich wünsche mir, dass unser 1. FC Lok wieder die Einheit wird, die wir mal waren."
Titelfoto: Picture Point / Gabor Krieg