Ligaprimus Lok Leipzig: Sauwichtiger Derby-Sieg, aber keine Belohnung

Leipzig - Durch den Sieg im direkten Duell beim Halleschen FC hat der 1. FC Lokomotive Leipzig seine Tabellenführung in der Regionalliga Nordost komfortabel ausgebaut. Aber nicht uneinholbar, wie beide Seiten unterstreichen.

Die Lok-Jungs jubeln nach dem Auswärtssieg vor dem Gästeblock.  © Thomas Gorlt

"Ich weiß gar nicht, ob ich mich jemals schon so lang von Auswärtsfans feiern lassen hab", grinste Torjäger Stefan Maderer (28), dem das 1:0-Siegtor glückte, im MDR-Interview. Vor dem rappelvollen Gästeblock im Leuna Chemie Stadion holte er sich mit seinen Teamkollegen den Lohn für den hart erkämpften Topspiel-Dreier ab.

"Wir hatten natürlich Glück mit gehaltenem Elfer von Naumann, mit dem Klären auf der Linie von Dombrowa", sagte Maderer nach seinem zwölften Saisontor.

Und weiter: "Du brauchst das Quäntchen Glück und das haben wir zurzeit. Wir erarbeiten uns das aber auch, weil wir eine brutale Mannschaft sind, füreinander kämpfen und rennen - das sieht man auf dem Platz."

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Mit neun Punkten Vorsprung vor dem Drittliga-Absteiger bei noch zwölf ausstehenden Partien könne sich Lok "nur selber stoppen".

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Ausgelassene Stimmung vor den mitgereisten Fans.  © Thomas Gorlt

Hallescher FC gibt sich Lok Leipzig noch nicht geschlagen: "Wollen jetzt jedes Spiel gewinnen!"

Trainer Jochen Seitz (48, vorn) gibt seiner Mannschaft nicht frei.  © Thomas Gorlt

Coach Jochen Seitz (48), der den FCL nach einjähriger Trainerpause im vergangenen Sommer übernommen hatte, seitdem 19 Siege in 25 Pflichtspielen einfuhr und nur eines verlor, freute sich über eine "leidenschaftliche, überragende Performance" seiner Mannschaft, die im Falle einer Meisterschaft auf dem Weg in die 3. Liga noch den Nord-Meister - aktuell TSV Havelse - ausschalten müsste.

Die Brust sei trotz des Sieges beim größten Konkurrenten nicht weiter angeschwollen. "Die war vorher schon breit, weil wir wussten, wie gut wir sind", sagte der gebürtige Unterfranke im MDR.

Seinen Jungs gab er übrigens nicht frei, "weil wir noch zwölf Spieltage vor der Brust haben und nicht nachlassen dürfen, weil sich der HFC nicht aufgeben wird."

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Das sieht der Verfolger genauso: "Für uns ist die Meisterschaft nicht abgehakt", äußerte sich Jonas Nietfeld (31), der nach überstandenem Kreuzbandriss erstmals seit Mai wieder auf dem Platz stand. "Wir wollen jetzt jedes Spiel gewinnen und dann müssen wir gucken, was Lok macht. Ich glaube, dass wir noch eine Chance haben, ranzukommen."

Tabelle Regionalliga Nordost

POS VEREIN Sp. +/- Pkt.
1 1. FC Lokomotive Leipzig 22 38:12 53
2 Hallescher FC 22 34:15 44
3 FC Carl Zeiss Jena 20 44:25 35
4 BFC Dynamo 21 31:20 33
5 FC Rot-Weiß Erfurt 20 30:25 33
6 FSV Zwickau 20 28:31 33
7 Greifswalder FC 21 31:23 32
8 Hertha BSC II 19 31:30 31
9 Chemnitzer FC 20 16:13 27
10 VSG Altglienicke 19 21:18 25
11 SV Babelsberg 03 21 30:35 25
12 ZFC Meuselwitz 20 24:35 24
13 FC Viktoria 1889 Berlin 20 22:31 22
14 BSG Chemie Leipzig 20 16:37 19
15 Hertha 03 Zehlendorf 20 27:35 17
16 FC Eilenburg 20 23:32 17
17 FSV 63 Luckenwalde 20 18:31 16
18 VFC Plauen 19 19:35 15

Der Meister 2025 geht am Ende der Saison in zwei Aufstiegsspiele gegen den Meister der Regionalliga Nord. Der Sieger steigt in die 3. Liga auf. Es steigen maximal vier Mannschaften in Abhängigkeit der Absteiger aus der 3. Liga ab.

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