Ligaprimus Lok Leipzig: Sauwichtiger Derby-Sieg, aber keine Belohnung
Leipzig - Durch den Sieg im direkten Duell beim Halleschen FC hat der 1. FC Lokomotive Leipzig seine Tabellenführung in der Regionalliga Nordost komfortabel ausgebaut. Aber nicht uneinholbar, wie beide Seiten unterstreichen.

"Ich weiß gar nicht, ob ich mich jemals schon so lang von Auswärtsfans feiern lassen hab", grinste Torjäger Stefan Maderer (28), dem das 1:0-Siegtor glückte, im MDR-Interview. Vor dem rappelvollen Gästeblock im Leuna Chemie Stadion holte er sich mit seinen Teamkollegen den Lohn für den hart erkämpften Topspiel-Dreier ab.
"Wir hatten natürlich Glück mit gehaltenem Elfer von Naumann, mit dem Klären auf der Linie von Dombrowa", sagte Maderer nach seinem zwölften Saisontor.
Und weiter: "Du brauchst das Quäntchen Glück und das haben wir zurzeit. Wir erarbeiten uns das aber auch, weil wir eine brutale Mannschaft sind, füreinander kämpfen und rennen - das sieht man auf dem Platz."
Mit neun Punkten Vorsprung vor dem Drittliga-Absteiger bei noch zwölf ausstehenden Partien könne sich Lok "nur selber stoppen".

Hallescher FC gibt sich Lok Leipzig noch nicht geschlagen: "Wollen jetzt jedes Spiel gewinnen!"

Coach Jochen Seitz (48), der den FCL nach einjähriger Trainerpause im vergangenen Sommer übernommen hatte, seitdem 19 Siege in 25 Pflichtspielen einfuhr und nur eines verlor, freute sich über eine "leidenschaftliche, überragende Performance" seiner Mannschaft, die im Falle einer Meisterschaft auf dem Weg in die 3. Liga noch den Nord-Meister - aktuell TSV Havelse - ausschalten müsste.
Die Brust sei trotz des Sieges beim größten Konkurrenten nicht weiter angeschwollen. "Die war vorher schon breit, weil wir wussten, wie gut wir sind", sagte der gebürtige Unterfranke im MDR.
Seinen Jungs gab er übrigens nicht frei, "weil wir noch zwölf Spieltage vor der Brust haben und nicht nachlassen dürfen, weil sich der HFC nicht aufgeben wird."
Das sieht der Verfolger genauso: "Für uns ist die Meisterschaft nicht abgehakt", äußerte sich Jonas Nietfeld (31), der nach überstandenem Kreuzbandriss erstmals seit Mai wieder auf dem Platz stand. "Wir wollen jetzt jedes Spiel gewinnen und dann müssen wir gucken, was Lok macht. Ich glaube, dass wir noch eine Chance haben, ranzukommen."
Titelfoto: Thomas Gorlt