Knall nach Abpfiff: Plauen-Trainer schießt gegen Lok Leipzig!
Plauen - Da saß der Frust offensichtlich richtig tief. Karsten Oswald (49), Trainer des VFC Plauen war nach der späten 0:1-Pleite gegen den 1. FC Lokomotive Leipzig am Freitagabend nicht unbedingt einverstanden mit dem Verhalten des Tabellenführers der Regionalliga Nordost.
Ohne genau zu konkretisieren, wen er meinte, sprudelte es bei der Spielanalyse plötzlich aus ihm heraus: "Ich werde nächstes Jahr 50, ein bisschen Anstand gehört dann dazu. Da muss man auch Sportsmann sein und fair gratulieren und es sollte von der anderen Seite auch so zurückkommen. Das habe ich heute einfach nicht gesehen vom Gegner. Ich komme aus der Gegend, ich wohne gefühlt in Leipzig, da muss man ein bisschen mehr Anstand entgegenbringen."
Rumms! Lok Leipzig ohne Anstand? Konnte der Trainer der Sachsen, Jochen Seitz (48) nicht ganz nachvollziehen.
Er entgegnete: "Ich glaube, wenn man ein Spiel in der 90. Minute gewinnt, dann ist es ganz normal, dass eine Mannschaft dann auch feiert. Das hat dann wenig mit Anstand oder Nichtanstand zu tun. Das finde ich ein bisschen unglücklich die Aussage."
Seine Spieler bejubelten den sehr späten Siegtreffer durch Farid Abderrahmane (28) wie gewohnt vor der eigenen Fankurve. Aber irgendetwas stoß Oswald richtig sauer auf, denn der Coach legte nach.
Aussagen des Plauen-Trainers gegen Lok Leipzig werden bejubelt
"Also, wirklich, es soll jetzt nicht abwertend sein, dass der Gegner gewonnen hat und das gefeiert wird. Das würden wir auch tun. Nur, es geht an einzelne Personen, einige Spieler, wie sie sich benehmen gegenüber uns, das ist nicht glücklich, das ist das, was ich meine. Ansonsten habt ihr auch verdient gewonnen und ich wünsche euch auch eine gute Heimfahrt", so Oswald und fügte hinzu:
"Trotzdem wird gepredigt, wir sollen uns alle benehmen und dann gehört sich das auch und das muss einfach mal gesagt werden. Und da bin ich alt genug, das ist mein Zuhause hier und das lasse ich mir auch nicht verbieten."
Für diese Aussagen gab es Applaus von den Pressekonferenz-Gästen. Seitz reagierte nicht mehr.
Titelfoto: IMAGO / Johannes Schmidt