Der Joker trifft! Lok Leipzig wahrt mit spätem Sieg seine Meisterchancen
Halberstadt - Zweimal zurückgekommen, den Sieg im letzten Moment eintütet: Mit einem 3:2 (2:2) beim VfB Germania Halberstadt hat der 1. FC Lokomotive Leipzig am 31. Spieltag der Regionalliga Nordost die letzten minimalen Meisterchancen erhalten.
Die Führungen für den Gastgeber im Friedensstadion erzielten Julian Weigel (12.) und Stefan Korsch (35.), die Ausgleichstreffer bescherten Djamal Ziane (15.) und Sascha Pfeffer (43./Foulelfmeter), ehe Tom Nattermann zum Gäste-Sieg traf (90.+1).
Halberstadts Co-Trainer Manuel Rost brachte im Vergleich zum 2:1 beim FSV Union Fürstenwalde nur Ole Hoch für Finn Modler, der auf der Bank Platz nehmen musste.
Ebenfalls nur einen Wechsel vollzog Lok-Coach Almedin Civa nach dem 1:3 gegen die VSG Altglienicke: Eric Voufack kam neu rein für Bogdan Rangelov (Bank).
Voufack gehörte auch direkt die erste gute Szene der Partie, als er nach flacher Vorlage in den Strafraum eindrang, den Ball aber gerade noch von Hendrik Kuhnhold vom Fuß stibitzt bekam (1.).
In der munteren und beidseitig temporeichen Begegnung konnte das beste Auswärtsteam der Liga seiner Favoritenrolle gerecht werden, allerdings nicht in Führung gehen.
Regionalliga Nordost: Startaufstellungen des VfB Germania Halberstadt und des 1. FC Lokomotive Leipzig
Djamal Zianes 2:1 zählt nicht, Stefan Korschs erneute Führung schon
Das übernahm dafür der abstiegsbedrohte VfB, der einen Ballverlust von Theo Ogbidi auf dem rechten Flügel ausnutzte. Die Kugel wurde ins Zentrum gebracht, aus dem Rückraum versuchte es Weigel direkt. An seinem Flachschuss war Jan-Ole Sievers zwar dran, das Luder kullerte aber dennoch über die Linie - 1:0 für Halberstadt (12.)!
Das Ergebnis hielt zum Ärger der Rot-Weißen aber nicht lang, denn der Gegner hat einen gewissen Djamal Ziane im Kader. Nach einem hohen Anspiel von Luca Sirch nahm der Torjäger die Kugel herunter, ließ seinen Gegenspieler stehen und schoss aus der Drehung flach ins lange Eck ein. Das 1:1 war Zianes 20. Saisontor (15.).
Es kam sogar noch besser: Sirch tankte sich sehenswert durch die gegnerische Hälfte, brachte das Spielgerät von der Torauslinie mittig rein, Ziane nahm es an und traf trocken ins Gehäuse. Doch Schiedsrichter Florian Lechner gab das 2:1 für Lok nicht, da der Stürmer vorher strafbar mit der Hand dran gewesen sein soll (32.).
Wenig später kam es noch bitterer, als Jessim Jallot rechts nicht ausreichend gestört wurde, den Ball an den langen Pfosten brachte, wo Korsch aus dem Rückraum durch die Beine von Farid Abderrahmane zur erneuten Führung traf - 2:1 (35.).
Sascha Pfeffer vom Punkt, Elfer für Halberstadt zurückgenommen, Tom Nattermann mit dem Siegtor
Kurz vor dem Halbzeitpfiff gab's aber noch Strafstoß für den FCL, nachdem Kuhnhold Pfeffer mit Halten und Zerren zu Fall brachte. Der Gefoulte trat an, traf halbhoch rechts - 2:2 (43.).
Die Begegnung blieb auch in den zweiten 45 Minuten spannend.
Ziane scheiterte Mitte des zweiten Durchgangs mit seinem Schuss an Cichos, fing die folgende Abwehraktion aber ab, schoss aus zwei Metern jedoch nur an den Pfosten. Abderrahmane setzte den abschließenden Versuch der Szene am langen Pfosten vorbei (66.).
Der Unparteiische gab in der 81. Minute den zweiten Elfer des Spiels, diesmal für Germania, nachdem Fabian Raithel zu Boden ging. Nach kurzer Beratung nahm Lechner ihn aber wieder zurück - vermutlich die richtige Entscheidung.
In der Nachspielzeit nickte der eingewechselte Nattermann tatsächlich nach Flanke von Robert Berger noch ins lange Eck zum 3:2-Sieg für die Loksche ein (90.+1).
Noch elf Punkte Rückstand auf Ligaprimus BFC Dynamo sind es für die Leipziger in der Tabelle. Selbst mit zwei Siegen in den Nachholern wären es noch fünf Zähler. Da muss ein kleines Wunder her.
Für beide Mannschaften geht es am Mittwoch (19 Uhr) weiter: Lok empfängt den ZFC Meuselwitz, Halberstadt ist zeitgleich beim FC Energie Cottbus gefordert.
Titelfoto: imago/Jan Huebner