Hoher Heimsieg, Platz 1 ausgebaut, aber Lok-Trainer sauer wegen "Toten-Stimmung" im Bruno

Leipzig - Weil das Spiel des Halleschen FC in Eilenburg ausgefallen war, konnte der 1. FC Lok Leipzig am Samstag vorlegen und hat durch das deutliche 4:1 gegen Hertha II den Vorsprung auf den HFC auf zwölf Punkte ausgebaut. Alles super könnte man denken. Aber mitten im Erfolg überrascht Jochen Seitz (48) mit einer Ansprache an die Fans.

Jochen Seitz (48) wünscht sich auch in schwierigen Spielphasen mehr Support der Fans.  © picture point/Sven Sonntag

Gerade in der schwierigen Anfangsphase, als nach einer Trainingswoche auf dem Kunstrasen viel Kraft auf tiefem Geläuf gefordert war und nicht alle Pläne umgesetzt wurden, fehlte dem Trainer etwas.

"Wir haben gekämpft und geackert, aber das eine oder andere auch nicht so gut gemacht. Gerade dann braucht die Mannschaft die Unterstützung und das war heute nicht so doll. Wir haben 3:1 geführt und es war eine Toten-Stimmung hier im Stadion: Das wünsche ich mir nicht mehr", wurde der 48-Jährige deutlich.

Ihm fiel es natürlich deutlich einfacher, aufgrund der komfortablen Tabellensituation Kritik an den eigenen Anhängern zu äußern. "Das macht man ganz gern, wenn man erfolgreich ist - insofern hau ich's jetzt einfach mal raus", sagte er.

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In der Zukunft hoffe Seitz, der im Sommer beim FCL anheuerte und einen fabelhaften Punkteschnitt von 2,5 (20 Siege, 5 Remis, 1 Niederlage in 26 Spielen) verbuchen kann, "dass die Zuschauer da wieder mehr Power geben und uns unterstützen".

Und weiter: "Wir sind Tabellenführer, aber wenn es mal nicht so gut läuft ... Bitte, bitte, bitte, die Mannschaft haut sich immer rein, unterstützt die Jungs, das kommt euch allen zugute und macht auch mehr Spaß im Stadion zu sein."

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Djamal Ziane trifft kurz nach seiner Einwechslung zur Vorentscheidung

Die stimmungsvolle Fankurve klammerte Seitz in seiner Rede aus.  © Picture Point/Roger Petzsche

Die Hertha-Bubis, die Lok schon in der Hinrunde auswärts mit 6:0 auseinander nahm, sei laut Jochen Seitz ein Team "mit vielen jungen, interessanten, wendigen Spielern", die es dem Spitzenreiter in der ersten Phase nach Spielbeginn schwer machte, ins Match zu kommen.

Nach dem Berliner Anschlusstreffer zum zwischenzeitlichen 1:2 mussten die Probstheidaer zittern, doch nur wenige Sekunden nach seiner Einwechslung gelang Djamal Ziane (32) mit dem 3:1 die Vorentscheidung. Für die Klubikone war es das erste Tor seit Oktober (2:0 beim BFC Dynamo) und erst das dritte in dieser Regionalliga-Saison.

"Es ist natürlich super, wenn man einwechselt und die Jungs sofort funktionieren", freute sich sein Coach. Auch über die "hervorragend herausgespielte" Vorlage von Dorian Cevis (23), der erst seit drei Wochen bei Lok kickt.

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Dass am Ende das "Ergebnis einen Tick zu hoch" ausfiel, dürfte Seitz und seinen Jungs nicht gestört haben. Nicht so sehr, wie der zeitweise eingeschlafene Support von den Rängen im "Bruno".

Tabelle Regionalliga Nordost

POS VEREIN Sp. +/- Pkt.
1 1. FC Lokomotive Leipzig 23 42:13 56
2 Hallescher FC 22 34:15 44
3 FC Carl Zeiss Jena 20 44:25 35
4 BFC Dynamo 21 31:20 33
5 FC Rot-Weiß Erfurt 20 30:25 33
6 FSV Zwickau 20 28:31 33
7 Greifswalder FC 21 31:23 32
8 Hertha BSC II 20 32:34 31
9 Chemnitzer FC 21 20:13 30
10 VSG Altglienicke 19 21:18 25
11 SV Babelsberg 03 21 30:35 25
12 ZFC Meuselwitz 21 24:39 24
13 FC Viktoria 1889 Berlin 20 22:31 22
14 BSG Chemie Leipzig 20 16:37 19
15 Hertha 03 Zehlendorf 20 27:35 17
16 FC Eilenburg 20 23:32 17
17 FSV 63 Luckenwalde 20 18:31 16
18 VFC Plauen 19 19:35 15

Der Meister 2025 geht am Ende der Saison in zwei Aufstiegsspiele gegen den Meister der Regionalliga Nord. Der Sieger steigt in die 3. Liga auf. Es steigen maximal vier Mannschaften in Abhängigkeit der Absteiger aus der 3. Liga ab.

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