Lok Leipzig nach Topspiel-Dreier gegen Hertha Spitzenreiter! Affenlaute gegen Gegner?

Berlin - Der 1. FC Lokomotive Leipzig hat sich zu Beginn der Rückrunde in der Regionalliga Nordost im Topspiel durch ein 2:1 (0:1) bei Hertha BSC II an die Tabellenspitze gesiegt. Vor 561 Zuschauern im Stadion auf dem Wurfplatz brachte Lazar Samardzic (30.) die Berliner in der ersten Halbzeit in Führung, Gäste-Kapitän Robert Zickert (64.) und Matthias Steinborn (77.) drehten die Partie noch. Und es gab traurige Rassismus-Vorwürfe.

Sprang mit Lok Leipzig für eine Nacht an die Tabellenspitze: Lok-Coach Wolfgang Wolf.
Sprang mit Lok Leipzig für eine Nacht an die Tabellenspitze: Lok-Coach Wolfgang Wolf.  © Picture Point/S. Sonntag

Die Statistik vor dem Duell des Vierten gegen den Dritten sprach vor dem Beginn der Rückrunde klar für die Gäste aus Probstheida: 10 Siegen standen drei Niederlagen und einem Unentschieden gegenüber. Die letzten sieben Duelle seit Dezember 2016 gewann allesamt Lok.

Herthas Bubis gestalteten nur eines ihrer zuletzt fünf Ligaspiele erfolgreich. Daheim gab es letztmalig am 20. Oktober einen Erfolg (4:1 gegen Fürstenwalde). Konkurrent Lok hat weiterhin erst eine Pleite kassiert (0:2 bei Chemie Leipzig), ließ in den letzten zwei Wochen zwei Siege liegen.

Mit einigen Profis, darunter Peter Pekarik, Alexander Esswein und Arne Maier, ging das Team von Trainer "Zecke" Neuendorf in die Partie und war im ersten Durchgang tonangebend.

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Mit mehr Ballbesitz spielte sich BSC auch die erste Gelegenheit heraus. Eine Flanke von Lazar Samardzic nahm Esswein direkt, schoss aber neben den Kasten von Herbert Schötterl (13.).

Lok wurde erstmals in der 27. Minute gefährlich, als Kapitän Robert Zickert nach einem Freistoß einen Kopfball aus aussichtsreicher halblinker Position verpasste.

Wenig später die Führung für den Gastgeber: Jessic Ngankam setzte sich stark auf dem linken Flügel gegen zwei Leipziger durch, legte auf Samardzic im Strafraum ab und der 17-jährige A-Jugendliche traf per Direktabnahme - 1:0 (30.).

Ein paar Minuten vor dem Halbzeitpfiff wurde die Partie von Schiri Daniel Köppen unterbrochen. Grund waren Affenlaute, die angeblich aus dem Gästeblock kamen. Und Nicky Adler sagte dem MDR, dass ein Lok-Profi beschuldigt wurde, Gegenspieler Ngankam als "Affe" beleidigt zu haben. "Wenn es so war, ist es eine Vollkatastrophe. Ich kann es mir aber nicht vorstellen."

Zickert trifft wieder auswärts, Steinborn dreht das Ding

Robert Zickert (r.) erzielte im dritten Auswärtsspiel in Folge das dritte Tor. (Archivbild)
Robert Zickert (r.) erzielte im dritten Auswärtsspiel in Folge das dritte Tor. (Archivbild)  © Picture Point/K. Dölitzsch

Der Hertha-Zweitvertretung gehörten weitere gute Gelegenheiten, das Topspiel zu entscheiden.

Erst brachten in einer Situation Muhammed Kirpit, Ngankam und Samardzic die Kugel nicht unter (57.), ehe ein weiterer Kiprit-Versuch abgeblockt wurde (61.).

Das dickste Ding für Lok gab's in der 57. Minute, als Djamal Ziane stark vors Tor spielte, doch Steinborn rutschte freistehend weg - stand aber auch im Abseits (57.).

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Und dann wurde es ganz verrückt. Erst traf Zickert zum Ausgleich, weil Sidney Friede nicht klären konnte und Rico Morack abfälschte (64.). Steinborn konnte in der 77. Minute sogar die Führung erzielen und das Spiel drehen, wieder war Morack der Pechvogel - 1:2.

Hertha-Coach "Zecke" Neuendorf bekam kurz vor Abpfiff noch Gelb-Rot (83.). Weitere Höhepunkte gab es nicht.

Lok ist jetzt vorübergehend Tabellenführer, wird aber in jedem Fall am Samstag von der VSG Altglienicke oder Energie Cottbus, die im direkten Duell aufeinandertreffen, überholt.

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