Dominanz, wohin das Auge reicht! Dennoch jubelt der Vorletzte bei Lok Leipzig
Leipzig - Was lange währt, wird doch nicht gut: Mehr als eine Stunde hat sich der 1. FC Lokomotive Leipzig am Freitagabend die Zähne an Hansa Rostock II ausgebissen, den Aufsteiger dann doch am Rande einer Niederlage gehabt. In der Nachspielzeit folgte der Knockout.
Im Bruno-Plache-Stadion waren die Norddeutschen zum Siegen verdammt. Die Rostocker Zweitvertretung wollte und musste mit Blick auf die Tabelle an den jüngsten bemerkenswerten Siegen beim damaligen Spitzenreiter Greifswald (3:1) und gegen Babelsberg (2:1) auch bei der Loksche anknüpfen, um noch Chancen auf den Klassenerhalt zu haben.
Neben einem festen Absteiger - aktuell Schlusslicht Berliner AK - kann auch der Vorletzte noch absteigen, wenn es für den Halleschen FC aus der 3. Liga ein Stockwerk runtergeht, was Stand jetzt der Fall wäre.
Mit Abstiegssorgen hatte der Gastgeber hingegen nicht mehr zu kämpfen. Nach einer turbulenten Saison war der FCL vor Anpfiff zu 95 Prozent gesichert, konnte die Wahrscheinlichkeit mit einem Heimsieg am Freitag vor 3275 Zuschauern auf 100 Prozent hochschrauben.
Nach den ersten 30 gespielten Minuten im "Bruno" schien auch alles für das Team von Interimstrainer Tomislav Piplica zu laufen, der bislang mit vier Siegen, vier Unentschieden und drei Niederlagen eine durchwachsene Bilanz seit Übernahme von Almedin Civa aufweist.
Regionalliga Nordost: Randy Dei lässt Hansa Rostock II ganz spät bei Lok Leipzig jubeln
Die Dominanz war da, die Chancen auch, nur die Tore wollten noch nicht fallen. So ging es torlos in die Kabinen.
Auch im zweiten Durchgang drückten die Blau-Gelben auf die Führung, die nach schier endloser Warterei 20 Minuten vor dem Schlusspfiff endlich fiel: Einer von am Freitag vielen Freistößen landete bei Ryan Adigo, der im Sechzehner cool blieb und zum 1:0 einnetzte (69.).
Hansa-Coach Uwe Speidel konnte auch durch Einwechslungen scheinbar keine entscheidenden Impulse mehr setzen. Doch sein Joker Randy Dei traf aus dem Nichts in der Nachspielzeit doch noch zum glücklichen 1:1-Endstand (90.+2).
Peinlich für Lok, das aber trotz des unnötigen Punktverlusts gegen den Aufsteiger zumindest den definitiven Klassenerhalt in der Regionalliga Nordost geschafft hat.
Titelfoto: picture point/Sven Sonntag