Chemie Leipzig schlägt Lok: Emotionaler Jagatic widmet Derbysieg ganz besonderem Menschen
Leipzig - Das war eine erstaunlich klare Angelegenheit beim Derby zwischen Lok Leipzig und der BSG Chemie Leipzig am Sonntagabend. Die Gäste brachten über 90 Minuten eine selbstsichere Leistung auf den Platz und gewannen am Ende völlig verdient gegen ideenlose Blau-Gelbe mit 2:0. Und besonders Chemiker-Coach Miroslav Jagatic (47) freute sich über den Erfolg.
Nach Abpfiff ging der 47-Jährige als Erstes in die mit 1200 Gästefans besetzte Kurve, um sich und die Mannschaft ordentlich feiern zu lassen.
Richtig emotional wurde es dann aber im Anschluss am MDR-Mikro: "Heute freut mich das umso mehr. Wir hatten heute auch von oben bisschen Unterstützung. Meine Mama ist vor einem Jahr von uns gegangen. [...] Da hat sie dann bestimmt gedacht: 'Erst recht gewinnst du heute das Derby' - und deshalb freut mich das umso mehr, morgen ist es genau ein Jahr her, dass das passiert ist."
Jagatic den Tränen nahe! Doch der Sieg wird ganz sicher für viele positive Emotionen sorgen.
Chemie kann zwei Spieltage vor dem Saisonende nicht mehr vom Stadtrivalen eingeholt werden. Im besten Fall sind nach 34 Spieltagen 52 Zähler auf dem Konto.
Für Lok hingegen ist die Pleite das i-Tüpfelchen auf eine absolut verkorkste Saison. Mit dem Abstieg hat der Klub zwar nichts zu tun, der neue Trainer Jochen Seitz (47) wird im Sommer aber extrem viel Arbeit vor sich haben.
Derby zwischen Lok Leipzig und Chemie Leipzig blieb weitestgehend unauffällig
Im Vorfeld der Partie hatte sich die Leipziger Polizei bei diesem Hochsicherheitsspiel auf alle möglichen Eventualitäten vorbereitet. Es blieb glücklicherweise aber ziemlich ruhig.
Während der Partie wurde in den Blöcken Pyro gezündet. Einmal fand eine Rauchfackel ihren Weg auf den Rasen.
Noch vor dem Anpfiff hatten Fans der BSG auf einem Supermarktparkplatz in der Zwickauer Straße ordentlich Müll hinterlassen. Unter anderem lagen viele zerbrochene Bierflaschen herum.
Eine ausführliche Gesamtbilanz werden die Beamten wohl aber erst am Montag ziehen können.
Titelfoto: Picture Point / Roger Petzsche