Böllerwürfe auf eigene Fans und Spielunterbrechung: Skandal-Szenen bei Lok-Pleite gegen Frankfurt!

Leipzig - Der Favorit hat sich am Ende durchgesetzt! Der 1. FC Lokomotive Leipzig ist am Sonntagnachmittag in der ersten Runde des DFB-Pokals ausgeschieden. Bundesligist Eintracht Frankfurt siegte am Ende mit 7:0 (1:0). Dennoch zeigte der Regionalligist eine wirklich gute Leistung - zumindest auf dem Platz! Denn einige Fans der Sachsen konnten ihre Emotionen offenbar nicht im Griff behalten.

Alles war angerichtet für einen eigentlich perfekten Pokalnachmittag zwischen dem 1. FC Lokomotive Leipzig und Bundesligist Eintracht Frankfurt.
Alles war angerichtet für einen eigentlich perfekten Pokalnachmittag zwischen dem 1. FC Lokomotive Leipzig und Bundesligist Eintracht Frankfurt.  © PICTURE POINT / S. Sonntag

Das Spiel begann aber zunächst wie erwartet. Die SGE übernahm sofort die Kontrolle, hatte viel Ballbesitz und suchte den Zug zum Tor. Lok hingegen verteidigte tief und lauerte auf Konter. Und das hätte sich nach elf Minuten fast schon ausgezahlt!

Nach einem Missverständnis in der Hintermannschaft der Hessen tauchte Djamal Ziane plötzlich frei vor Kevin Trapp auf. Den Schuss des Stürmers wehrte der Keeper aber stark nach rechts ab - das hätte das 1:0 sein müssen!

Auch in der Folge machten es die Sachsen stark. Die Eintracht kam kaum ins letzte Drittel, verzeichnete keine echte Torchance!

Obwohl er derzeit keine Rolle spielt: Lok Leipzig verlängert Vertrag mit IHM
1. FC Lokomotive Leipzig Obwohl er derzeit keine Rolle spielt: Lok Leipzig verlängert Vertrag mit IHM

Ganz anders der Regionalligist, der mit seiner zweiten Gelegenheit erneut hätte in Führung gehen müssen. Farid Abderrahmane flankte von rechts in den Strafraum, wo Tobias Dombrowa am höchsten stieg und seinen Kopfball nur knapp neben den rechten Pfosten platzierte (35.).

Tja und wer sie vorne nicht macht? Der bekommt die Strafe von Randal Kolo Muani! Der Stürmer startete nur zwei Zeigerumdrehungen später auf rechts durch und zog aus spitzem Winkel ab. Ein Schuss, den man halten kann, doch Isa Dogan lenkte die Kugel unglücklich ins kurze Eck - 1:0 für die Gäste.

Nach einem Missverständnis der Eintracht-Abwehr war Djamal Ziane plötzlich allein durch. Doch der Stürmer scheiterte an Kevin Trapp.
Nach einem Missverständnis der Eintracht-Abwehr war Djamal Ziane plötzlich allein durch. Doch der Stürmer scheiterte an Kevin Trapp.  © Leipzig Livereport
Eintracht Frankfurt blieb in der ersten Halbzeit eigentlich ziemlich blass. Doch einen gut gespielten Angriff vollendete Randal Kolo Muani zum 1:0.
Eintracht Frankfurt blieb in der ersten Halbzeit eigentlich ziemlich blass. Doch einen gut gespielten Angriff vollendete Randal Kolo Muani zum 1:0.  © Hendrik Schmidt/dpa

Lok Leipzig gegen Eintracht Frankfurt: Mario Götze macht mit dem 2:0 den Deckel schon drauf

Die Sachsen spielten gut mit. Auf beiden Seiten gab es aber nicht wirklich viele Chancen.
Die Sachsen spielten gut mit. Auf beiden Seiten gab es aber nicht wirklich viele Chancen.  © PICTURE POINT / S. Sonntag

Gleiches Bild in der zweiten Hälfte. Von den Gästen kam erstaunlich wenig. Ein Klassenunterschied von drei Ligen war nicht zu sehen.

Was beide Teams unterschied war die Effizienz und wo Lok seine wenigen Chancen nicht machte, erhöhte die Eintracht mit dem zweiten Torschuss auf 2:0.

Nach einem schnellen Angriff über links passte Jesper Lindström in den Strafraum zentral zu Mario Götze. Der Offensivmann fackelte nicht lange und zog aus neun Metern mit rechts ab. Die Kugel ging unhaltbar ins untere linke Eck (59.).

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Der zweite Treffer war der Brustlöser für die Adler, die jetzt nun deutlich lockerer spielten. Keine sieben Minuten später klingelte es deswegen im Lok-Kasten erneut.

Jens Hauge und Aurelio Gabriel Buta spielten sich locker flockig durch den gegnerischen Strafraum. Am Ende der Kette gelangte der Ball zum gerade eingewechselten Omar Khaled Marmoush, der nur noch einschieben brauchte - 3:0.

Die Fans des 1. FC Lokomotive Leipzig wurden nicht müde die Frankfurter zu provozieren.
Die Fans des 1. FC Lokomotive Leipzig wurden nicht müde die Frankfurter zu provozieren.  © Leipzig Livereport

Fans von Lok Leipzig bewerfen eigene Anhänger mit Böllern

Fans von Lok Leipzig warfen im zweiten Durchgang immer wieder mit Böllern. Ein paar Rollstuhlfahrer aus dem eigenen Anhang, die Nahe am Spielfeldrand standen, mussten daraufhin in Sicherheit gebracht werden.
Fans von Lok Leipzig warfen im zweiten Durchgang immer wieder mit Böllern. Ein paar Rollstuhlfahrer aus dem eigenen Anhang, die Nahe am Spielfeldrand standen, mussten daraufhin in Sicherheit gebracht werden.  © PICTURE POINT / S. Sonntag

Damit war das Spiel erledigt, die SGE würde in die nächste Runde einziehen. Auf den Rängen wurden die Fans, die bis jetzt relativ friedlich geblieben waren, aber unruhig.

Immer wieder wurden Böller gezündet. Schiedsrichter Michael Bacher schickte die Teams deshalb in der 72. Minute in die Kabinen. Erstaunlich: Die Frankfurt-Anhänger blieben bis auf ein paar verbale Äußerungen und einzelne Raketen erstaunlich ruhig.

Auf der Gegenseite hingegen schlimme Bilder. Einige der Böller aus der blau-gelben Fanszene landeten direkt vor den Leipziger Rollstuhlfahrern, die daraufhin in Sicherheit gebracht wurden - purer Wahnsinn!

Nach knapp einer Viertelstunde wurde schließlich wieder angepfiffen. Dass Dina Ebimbe kurz danach zum 4:0 traf, wurde zur Nebensache, weil die Leipziger Fans weiter fleißig zündelten (86.).

Erst in den letzten Minuten wurde es abseits des Platzes etwas ruhiger. Jessic Ngankam machte schließlich noch das 5:0 (89.) und 6:0 (90.+10). Ebimbe setzte vier Zeigerumdrehungen später mit dem 7:0 den Schlusspunkt.

Somit stand am Ende ein Ergebnis, das aufgrund der ersten Hälfte viel zu hoch ausfiel. Aber unter anderem auch die eigenen Anhänger sorgten letztendlich dafür, dass die Sachsen zum Ende der zweiten Hälfte völlig aus dem Konzept kamen.

Für die Blau-Gelben geht es am kommenden Mittwoch in der Regionalliga daheim gegen den FC Eilenburg weiter. Die SGE ist beim ersten Spiel der neuen Bundesliga-Saison am kommenden Sonntag daheim gegen den SV Darmstadt 98 gefordert.

Titelfoto: PICTURE POINT / S. Sonntag

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