Lok Leipzig erkämpft gegen Hertha Remis! Rettet dieser Sechs-Tore-Wahnsinn Civa den Job?
Leipzig - Was für ein Spiel! Der 1. FC Lokomotive Leipzig hat sich ein Freitagabend in der Regionalliga Nordost daheim gegen die zweite Mannschaft von Hertha BSC ein 3:3 (1:3) erkämpft. In der Halbzeit hatten die Fans der Blau-Gelben lautstark ein Aus des Trainers gefordert. Doch die Mannschaft kämpfte sich im zweiten Durchgang, vielleicht auch für ihren Coach aufopferungsvoll zurück. Ob das für Almedin Civa reichen wird, wird sich jetzt in der Ligaspielpause zeigen.
Osman Atilgan brachte Lok nach drei gespielten Minuten in Führung. Kurz danach glich die Hertha durch Sebastian Weiland aus (10.). Mustafa Abdullatif brachte die Gäste schließlich mit 2:1 in Führung (23.). Noch vor der Pause erhöhte Myziane Maolida auf 3:1 für Berlin (38.). Nach 68 Zeigerumdrehungen kam Lok durch Atilgan zum Anschluss. Julian Weigel machte schließlich den umjubelten 3:3-Ausgleich (70.).
Gleich vier Veränderungen nahm Lok-Trainer Almedin Civa im Vergleich zum 0:2 beim FSV Luckenwalde vor. Djamal Ziane, Maximilian Schütt, Riccardo Grym und Keeper Isa Dogan waren nicht in der Startelf. Dafür rotierten Weigel, Ryan Adigo, Jesse Sierck sowie Tormann Niclas Müller rein.
Und die Gastgeber erwischten einen Traumstart und gingen mit dem ersten Angriff in Führung. Luca Sirch steckte wunderbar auf Atilgan durch, der platziert flach ins rechte Eck vollendete (3.).
Die Hausherren blieben dran, drängten auf den zweiten Treffer. Doch auch die Gäste spielten mit und kamen früh zum Ausgleich. Maolida traf mit seinem Schuss zunächst nur den Pfosten. Doch Weiland setzte nach und machte das 1:1 (10.).
In der Folge waren die Berliner besser im Spiel. Lok wirkte oftmals zu passiv. Das rächte sich. Nach einem weiteren Angriff der Gäste bekam Abdullatif einen Abpraller vor die Füße und musste nur noch einschieben (23.).
Bis zum Pausenpfiff gingen beide Teams volles Risiko. Es gab Chancen auf beiden Seiten. Den nächsten Treffer machten aber erneut die Herthaner nach einem Konter. Dieses Mal war es Maolida, der aus acht Metern einschob (8.). Die Gäste hätten vor der Pause sogar noch das Vierte machen können. Es blieb aber zunächst beim 3:1.
Lok Leipzig kämpft sich gegen Hertha zurück ins Spiel
Nach Wiederanpfiff versuchten die Blau-Gelben noch einmal alles. Doch den Civa-Männern war anzumerken, dass sie nach den letzten Wochen nicht gerade vor Selbstbewusstsein strotzten.
Hertha brauchte gar nicht so viel machen, denn gerade die Standards der Gastgeber waren maximal ungefährlich. Zumindest bis zur 68. Minute, denn da lag die Kugel nach einer Ecke plötzlich im Kasten der Gäste. Atilgan war es, der das Rund über die Linie gedrückt hatte.
Mit einem Mal witterten die Sachsen wieder eine Chance. Und tatsächlich: Nur zwei Minuten später machte Weigel das Ding zum 3:3 rein!
Jetzt kochte das Bruno-Plache-Stadion natürlich! Es war alles offen. Die Berliner hatten in der 78. Minute die dicke Möglichkeit zur erneuten Führung, vergaben sie aber.
Lok wollte sich für eine kämpferische zweite Hälfte mit dem Sieg belohnen. Es blieb spannend bis zur letzten Minute. Am Ende waren eher die Gäste kurz davor, doch noch den Sieg zu holen. Es blieb schlussendlich aber beim 3:3.
Ob dieser Punkt für Trainer Almedin Civa reichen wird, um weiterhin die Loksche zu trainieren, bleibt abzuwarten.
Die Regionalliga Nordost pausiert jetzt zwei Wochen. Lok spielt am kommenden Sonntag aber in der dritten Runde des Sachsenpokals in Taucha.
Titelfoto: Leipzig Livereport