KSC trennt sich von Sportchef Kreuzer nach über sechs Jahren!
Karlsruhe - Personal-Beben beim Karlsruher SC! Nach dem 1:1 gegen Eintracht Braunschweig teilte der Klub die Trennung von Sport-Geschäftsführer Oliver Kreuzer (57) mit.
Es ist eine Meldung, die viele KSC-Anhänger an in Unglauben versetzt! Der Klub und Sport-Geschäftsführer Oliver Kreuzer gehen getrennte Wege. Und das nach über sechs Jahren erfolgreicher Zusammenarbeit.
Der Verein sah sich in den sozialen Medien sogar dazu gedrängt, noch einmal zu betonen, dass es sich nicht um einen Aprilscherz handele.
Denn für viele Fans dürften die Nachricht aus heiterem Himmel gekommen sein. Zum einen beträgt der Vorsprung auf den Relegationsrang zehn Punkte und Kreuzer hat sich nach außen hin nichts zuschulden kommen lassen.
Im Gegenteil: Zwar konnte Kreuzer nach seiner Einstellung im Dezember 2016 nicht mehr die in Absteigst befindlichen Badener in der Winter-Transferperiode vor dem Gang in die 3. Liga retten. 2019 stieg man aus dieser aber wieder aus und entwickelte sich zu einem stabilen Zweitligisten.
In der Ernennung von Ex-KSC-Profi Christian Eichner (40) zum Chef-Trainer bewies Kreuzer sogar eine gehörige Portion Mut - es war seine erste Station im Profifußball.
Auch gut drei Jahre später ist Eichner noch im Amt und der Klub scheint sportlich, finanziell und strukturell auf gesunden Füßen.
"Neuausrichtung" statt "Kontinuität" - der Karlsruher SC verlängerte noch im Sommer mit Oliver Kreuzer
Im August vergangenen Jahres zeigte sich der Verein mit der Arbeit Kreuzers sogar noch überaus zufrieden und verlängerte seinen Vertrag bis 2025.
Damals betonte man ausdrücklich die "Kontinuität in der Führungsebene". Sieben Monate später: Pustekuchen. Die Gründe für den Richtungswechsel lassen sich aus der Pressemitteilung der Karlsruher nur erahnen.
"Bei der Analyse des Handlungsfelds Sport wurde festgestellt, dass eine dauerhafte wirtschaftliche Stabilität des Unternehmens KSC in Zukunft nur dann möglich ist, wenn durch das Erreichen von sportlichen Zielen auch die entsprechenden direkt vom Sport beeinflussten Einnahmen generiert werden."
Was heißt das im Konkreten? Kreuzer wird einerseits vorgeworfen, zu wenig Ablösen durch Verkäufe von Spielern erzielt zu haben.
Des Weiteren scheint man mit den Platzierungen der letzten Jahre (Rang 15, 6, 12, aktuell 8) seit der Zweitliga-Rückkehr nur bedingt zufrieden, was sich in überschaubaren TV-Erlösen im Vergleich zur Konkurrenz niederschlägt.
Offenbar möchte man beim KSC höher hinaus, als nur ein solider Zweitligist zu sein. Anlass für den ungewöhnlichen Schritt dürfte nicht zuletzt die Fertigstellung des BBBank Wildparks im kommenden Sommer sein.
Ein Nachfolger for Oliver Kreuzer soll "schnellstmöglich" gefunden werden.
Titelfoto: Bildmontage: Carmen Jaspersen/dpa